Auch nach einem halben Jahrhundert ranken sich Mythen und Geheimnisse um die Farb- und Materialmischungen in Jean Dubuffets Arbeiten der unmittelbaren Nachkriegszeit. Ihre Undurchschaubarkeit verstellte bis heute die Analyse des Phanomens. Mechthild Haas wertet die Atelierhefte des Kunstlers aus und gewinnt so neue Erkenntnisse uber die in den Nachkriegsjahren verwendeten Substanzen und Verarbeitungstechniken. Zentral wird das Verhaltnis von kunstlerischem Programm einer sinnlichen Kunst und kunstlerischer Praxis. Am Beispiel Dubuffet untersucht die Autorin, welche kunstlerischen Energien das Ende des Zweiten Weltkriegs freisetzte und inwiefern dieses historische Datum die Kunste einschneidend veranderte. In einem Anhang werden wichtige Passagen aus Dubuffets Atelierheften der 40er und 50er Jahre erstmals publiziert.