How to Take Over Earth: Der erste geleakte Bericht eines Außerirdischen

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Overview

Ist die Erde es wert, erobert zu werden? Offizier Zinfluu vom lila-grünen Planeten Splorta wurde von der Galaktischen Aufklärungsabteilung beauftragt, die Erde zu beobachten. Seine Mission: Herauszufinden, ob Invasion und Kolonisierung möglich sind. Seine Berichte an das Amt für intergalaktische Eroberung und planetarische Versklavung gelangten an die Öffentlichkeit und offenbaren erstaunliche Erkenntnisse über uns: Wie und warum Zinfluu immer wieder über das verrückte Verhalten der merkwürdigen Spezies Mensch stolpert, zeigt Paul Hawkins in seiner ersten Science-Fiction-Parodie.


Product Details

ISBN-13: 9783843716239
Publisher: Ullstein Ebooks
Publication date: 02/09/2018
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 352
File size: 10 MB
Language: German

About the Author

Paul Hawkins ist Schriftsteller, Lügner, Astronaut und Hobby-Alien. Er kommt aus dem Filmgeschäft und hat sich vor einiger Zeit in die Hauptstadt der Prokrastination begeben: Berlin. Während er hier die deutsche Sprache verbiegt, schreibt er komische Bücher, Artikel und Drehbücher. Er ist Co-Autor des Bestsellers "Denglisch for Better Knowers".

Karolin Viseneber ist Literaturübersetzerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin. Nach Stationen in London und Berlin wohnt sie seit 2021 in Freiburg und übersetzt Romane, Sach- und Kinderbücher aus dem Englischen und Spanischen. Weitere Informationen unter: karolinviseneber.de

Read an Excerpt

CHAPTER 1

AN: XARGE (318)

VON: ZINFLUU (315)

BETREFF: WIR/SIE

Ich grüße Sie, Kommandant Xarge, möge ein tausendfaches Kitzeln Ihren Stamm erfreuen.

Nun bin ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf dem Mond einer vielversprechenden Welt stationiert, die sich in der bewohnbaren Region eines mittelalten gelben Zwerges befindet. Langweilig ist gar kein Ausdruck: Es gibt hier absolut nichts zu tun, wenn einen der Anblick von Staub, Kratern, einer besonders knalligen Fahne an einem Stock und das Herumlaufen in einer Gangart, die als absurd federnd bezeichnet werden kann, nicht gerade zu kreativen Höchstleistungen inspiriert. Noch schlimmer ist allerdings, dass die Tage hier achtundzwanzig Mal länger sind als bei uns! Können Sie sich das vorstellen? Schon drei Wochen vergangen und immer noch nicht Zeit fürs Abendessen.

Einzig und allein die spektakuläre Aussicht von einer Seite des Mondes aus, der vor Ort als "Mond" bekannt ist (sehr kreativ!), versöhnt mich. Von dort aus ist der blaugrüne Planet zu sehen, den der Mond umkreist (die "Erde"). Er wird überwiegend von einer lustigen und merkwürdigen Alienart ("Menschen") bewohnt, die ich fasziniert beobachte. Insbesondere, da sie sich an einem entscheidenden "Tun sie's oder tun sie's nicht"-Wendepunkt in der Geschichte ihres Sonnensystems befindet. Kurioserweise sind die Menschen gleichzeitig entwickelt und primitiv genug, um sich selbst zu zerstören – was ihnen aus Versehen auch immer wieder fast passiert.

Die Menschen unterteilen sich den Menschen zufolge in verschiedene Arten von Menschen, auch wenn das eigentlich gar nicht stimmt. Das führt zu ziemlich lustigen Ergebnissen: Eine typische "wir/sie"-Phase des Erwachsenwerdens eben – nur mit Atomwaffen. Ein fesselndes Schauspiel!

Doch leider erschweren uns diese ungewöhnlichen Gegebenheiten strategisch gesehen die Invasion, Übernahme, Kolonialisierung und die mögliche Splortanisierung. Normalerweise ist es überhaupt kein Problem, einen Planeten dieser Größe einzunehmen – man suche den Alien mit der prächtigsten Kopfbedeckung, haue ihm eins über den Schädel und nehme seinen Thron ein –, doch die Erde ist ... nun ja, anders. Oder genauer gesagt: wahnsinnig.

Ich werde versuchen zu erklären, warum das so ist, doch dafür sollten Sie den Vorstellungsmodus Ihres neuronalen Netzes auf "skurril" schalten. Fertig? Los geht's.

Auch wenn es auf dem Planeten eigentlich nur einige wenige verbundene, trockene, grüne Areale gibt, scheint der Großteil der "Menschen" auf diesen wenigen verbundenen, trockenen, grünen Arealen zu der faszinierenden Schlussfolgerung gekommen zu sein, sie bestünden aus ungefähr zwei- bis dreihundert völlig verschiedenen und voneinander getrennten trockenen, grünen Arealen, die "Länder", "Territorien" und "Kolonien" genannt werden. Deren genaue Anzahl wird offenbar weltweit und einstimmig jeweils von der Person entschieden, die zuletzt Wikipedia aktualisiert hat. (Siehe auch: Wikipedia.zip)

(Unglaublich, dass ich das bekommen konnte! Es enthält den gesamten Wissensstand des Planeten und, ich wage es kaum zu sagen, war noch nicht einmal verschlüsselt! Jeder, der auf das WLAN des Planeten zugreifen kann, ist in der Lage, es zu hacken und zu infiltrieren. Das ist Wahnsinn.)

Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Ein Mensch wird irgendwo auf der Erde an einem Ort mit bestimmten Längen- und Breitengraden geboren. Da die Erde jedoch in diese vielen kleinen unsichtbaren Gebiete unterteilt ist, macht ihn das zum Mitglied einer bestimmten "Menschenart". Alle Menschen derselben Art müssen Abgaben an ihre jeweiligen Regierungen entrichten, und diese heuern sie dann wiederum mit diesem Geld als Soldaten an, um die Menschen innerhalb der selbstgesteckten Grenzen gegen diejenigen außerhalb der selbstgesteckten Grenzen zu verteidigen. Die anderen Menschenarten wiederum zahlen an ihre Regierungen ebenfalls Abgaben, um sich dann als Soldaten anheuern zu lassen, damit sie sich gegen diejenigen verteidigen können, die sich gegen sie verteidigen. Ach ja, und jede Art hat ihr eigenes Lied.

Menschen können sich nicht aussuchen, wo auf der Erde sie geboren werden. Sie werden zufällig durch eine blutige Zurschaustellung der anatomischen Gegebenheiten dieser Primaten aus der Reproduktionsklappe des Weibchens entlassen, während das Männchen herumsteht, lächerlich wirkt und versucht, nicht aufgrund der Last seiner eigenen Nutzlosigkeit das Bewusstsein zu verlieren.

Trotz dieser geographischen Zufälligkeit sind Menschen von ihrem Geburtsort völlig besessen. Sie rennen umher und erklären sich gegenseitig, wie stolz sie darauf sind, aus Platzland, Platzistan oder den Vereinigten Plätzen von Platzonien zu stammen. Es ist merkwürdig und faszinierend zugleich.

Am seltsamsten ist jedoch, dass sie – obwohl sie so stolz auf ihren Geburtsort sind – ohne ersichtlichen Grund ein paar Mal pro Jahrhundert alle Grenzen neu bestimmen. Das scheinen sie für einen angemessenen Zeitvertreib zu halten, um ihre Lebensspanne (0 bis 100 lokale Sternumdrehungen) herumzukriegen.

Das Problem für unsere Intergalaktische Aufklärungsabteilung besteht jedoch darin, dass dieses theatralische System formalisierter Streitereien mit einem seltsamen, noch nie dagewesenen Nebeneffekt einhergeht: Die Erde richtet ihr theoretisch wirklich beachtliches nukleares Waffenarsenal (mehr als 15.000 Raketen) erstaunlicherweise nur gegen sich selbst.

Ich wiederhole:

Die Menschen scheinen nicht nur bewusst unvorbereitet zu sein, was extraplanetarische Angriffe betrifft, sondern haben praktisch DIE GESAMTEN WAFFEN DES PLANETEN – SOGAR DIE BESTEN – AUSNAHMSLOS AUF DEN PLANETEN SELBST GERICHTET.

Ich habe das planetarische Profil angehängt, glaube aber, dass wir sehr genau überlegen sollten, wie wir weiter vorgehen. Wir dürfen nichts überstürzen.

CHAPTER 2

AN: ZINFLUU (315)

VON: XARGE (318)

BETREFF: VORSICHT, FALLE!

Ich bin angesichts Ihres Berichts fasziniert, verwirrt, verängstigt und neugierig zugleich. In der Tat ein seltsamer und verstörender Planet. Eine gute Entdeckung.

Aber Sie wollen mir scheinbar mitteilen, dass es mir, Ihrem rechtmäßigen Vorgesetzten – und uns, der Intergalaktischen Aufklärungsabteilung der Vereinigten Reiche von Splorta –, nicht möglich sein soll, die Erde einzunehmen, weil sie sich selbst als Geisel hält? So ein Unsinn! Diese Bedenken können wir getrost vergessen.

Sie müssen noch viel lernen, Leutnant Zinfluu. Vielleicht sogar mehr als möglich ist, da Sie als mein Protegé natürlich mit meiner geradezu undurchschaubaren Genialität konfrontiert sind.

In Bezug auf diese einzigartige Verteidigungsstrategie, wie Sie sie beschreiben, kann ich Sie beruhigen, so etwas habe ich schon tausendmal zuvor gesehen. Sicher hat Ihr um drei Punkte niedrigerer Intellekt Sie mal wieder im Stich gelassen, da Sie noch nicht einmal in der Lage zu sein scheinen, die einfachsten Informationen aus dem INTERGALAKTISCHEN INVASIONSHANDBUCH und dem WELTRAUMKRIEG FÜR ANFÄNGER zu verarbeiten. Wären Sie nicht so hoffnungslos durch Ihren minderwertigeren Intellekt eingeschränkt, hätte Ihnen sofort auffallen müssen, dass dieser sogenannte "Planet", den Sie entdeckt haben, eine Variante der klassischen "Taktik der verbrannten Erde" gewählt hat. Keine Sorge, ich werde es Ihnen so erklären, dass selbst Sie es verstehen: Bei der "Taktik der verbrannten Erde" zerstört eine Alien-Zivilisation bei der Flucht auf ihre anderen, sicheren Planeten alles, was für einfallende Feinde wie uns von Interesse sein könnte.

Es ist mir aufgrund meines auserlesenen, um drei Einheiten überlegenen Intellekts natürlich möglich, Ihre Verwirrung nachzuvollziehen. Sie finden es verwunderlich, dass diese kuscheligen Zweibeiner einen so selten wundervollen, praktischen und lebensfreundlichen Planeten in einem nuklearen Spektakel opfern wollen? Ich weiß, was Sie denken: Ein guter Fund, dieses kleine feine, rotierende Stückchen Gestein, das durch die grenzenlose Leere braust, dauerhaft um einen Stern kreist und von einer hauchdünnen, Leben ermöglichenden Schicht umgeben ist UND dazu noch diese Frucht namens Ananas besitzt ... den jagen die doch auf keinen Fall in die Luft!

Wie naiv von Ihnen, aber durchaus verständlich. Ein leicht zu begehender Fehler ... zumindest für Idioten. Merken Sie was, Zinfluu? Dieser von Ihnen entdeckte Planet ist offensichtlich ein Lockvogel! Eine Falle, eine getarnte Bombe, die sicher erst gezündet wird, wenn die Bewohner sich längst in Sicherheit gebracht haben. Diese Weltraumaffen haben es doch offensichtlich darauf abgesehen, dass wir ihren falschen Planeten finden ... vermutlich damit Hohlköpfe wie Sie die Imperiale Invasionsflotte darauf ansetzen. Sobald diese dann auf der Oberfläche des Planeten gelandet ist ... Bumm!

Ha, ha, ha, guter Versuch, Weltraumaffen! Aber um mich so reinzulegen, müsst ihr wirklich früher aufstehen! Ganz offensichtlich ist dieser hier nur einer ihrer Planeten, Leutnant Zinfluu, und ich werde die restlichen finden, wo auch immer sie sie versteckt halten. Und wenn dieses hübsche Weltraum-Juwel genannt "Erde" nur der Anfang ist, ja sogar der Planet, den sie zu opfern bereit sind, wartet JEDE MENGE RUHM auf mich, sobald unser Super-Imperium die besten ihrer Planeten eingenommen hat. Damit meine ich beeindruckenden, absoluten, das gesamte Imperium umfassenden, niemals endenden Flogon-1000-mäßigen Ruhm! GANZ FÜR MICH ALLEINE!

Ich nehme an, dass selbst Sie, Zinfluu, bereits von Trorxex dem Pedantischen, Zerstörer aller Welten, gehört haben? Ganz genau, ich meine den bekanntesten, fähigsten und ausnahmslos mürrischsten Planetenjäger des gesamten splortanischen Militärs ... dreimal dürfen Sie raten, wer ihn und seine Imperialen Invasionsflotte gerade in Ihre Richtung losgeschickt hat! Volltreffer: Ich war es. Ich, ich und noch mal Ich. Er gehört sicher nicht zu meinen größten Bewunderern seit den "Vorfällen" – Sie wissen schon, was ich meine. Aber jetzt ist endlich meine große Chance gekommen, alles wiedergutzumachen. Ich muss diesen sicheren Erfolg einfach für mich verbuchen. Es ist wahrlich an der Zeit, nicht mehr auf Trorxex' Abschussliste zu stehen!

Leutnant, ich habe also die Imperiale Invasionsflotte angefordert, die je nach Verkehrslage in drei bis sechs relativen Zeiteinheiten in Ihrer Nachbarschaft eintreffen wird. Das wird großartig! Stellen Sie sich bloß einmal vor, welche fantastischen Planeten wir in dieser Region noch entdecken können, wenn wir unseren Angriff erst mal gestartet haben!

Beginnen Sie ruhig schon damit, mögliche Fluchtrouten zu versperren und BEREITEN SIE EINEN UMFASSENDEN ORBITALEN EROBERUNGSPLAN VOR. Außerdem brauche ich sofort einen vollständigen BERICHT über die MILITÄRISCHEN TECHNOLOGIEN DER ERDE. Mit welchen Arten von Widerstand könnte Trorxex rechnen, wenn sie bemerken sollten, dass wir auf ihre naive Falle, diesen getarnten explosiven Planeten nicht hereinfallen? Den Schleim der Geduld hochwürgend erwarte ich Ihre Antwort.

CHAPTER 3

AN: XARGE (318)

VON: ZINFLUU (315)

BETREFF: MAD

Ich grüße Sie, Kommandant Xarge, mögen sich beruhigende Erklärungen für die ansonsten beunruhigende Wärme im kosmischen Schoß der Weltraumzeit finden.

Hm, das ist mir jetzt ein bisschen unangenehm, aber ich war noch gar nicht bei dem wirklich merkwürdigen Teil angekommen. Das unvergleichlich Verrückte an der Verteidigungsstrategie der Menschen ist, dass es offenbar keinen Rückzugsort gibt. Auf "dem" Mond haben sie nichts als wertlosen Plunder zurückgelassen, und sie verfügen nur über ein paar hundert U-Boote, eine Raumstation und wie gesagt – es ist kaum zu glauben – keinen einzigen Ausweichplaneten.

Nicht einen einzigen!

Es ist entweder das mutigste, dümmste oder aber raffinierteste Verteidigungssystem, das mir je begegnet ist. Ich kann den Blick kaum davon abwenden. So etwas findet sich in keinem der intergalaktischen Invasionshandbücher, noch nicht einmal in DIE BASISSTRATEGIEN: WAS JEDES SUPER-IMPERIUM WISSEN MUSS, BAND 1-6. Anstatt sich für eine konventionelle Planeten-Verteidigungsstrategie (wie etwa Strahlenwaffen, Mondlaser oder Verstecken) zu entscheiden, haben die Erdlinge ihre Welt mit einem dezentralisierten Selbstzerstörungssystem ausgestattet. Nicht nur der Planet selbst ist vermint, sondern die gesamte Zivilisation dort.

In Bezug auf das militärische Potenzial habe ich eigentlich schon alles Wichtige genannt: Ja, sie haben ein paar fliegende, schwimmende und fahrbare Waffen, aber der Großteil dieser Ausrüstung ist schwerkraftgebunden. Doch das ist noch nicht das Verrückte daran – alle diese Waffensysteme werden von den Menschen selbst bedient. (Ich weiß!) Die furchteinflößende Fleischarmee der Erde ist momentan auf ungefähr 27 Millionen Menschen beschränkt (dabei gibt es 200–300 leichte Uniformvariationen), die meisten davon mit lächerlichen, externen Fortpflanzungsapparaten ("Schwänzen").

In "besonderen Notlagen" können Anführer-Menschen jedoch eigentlich so ziemlich jeden Bewohner des Planeten in ihre Truppe einladen, dafür braucht es nur ein erstaunlich effizientes Verfahren, das sich "Wehrpflicht" nennt. Dieses System ("Was wäre Ihnen lieber ... Krieg oder Gefängnis?") ermöglicht den Anführer-Menschen, das menschliche Schutzschild zwischen ihnen und den Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu verstärken.

Wenn die vor Selbstüberschätzung und Selbstbeweihräucherung triefenden Science-Fiction-Versuche der Erde auf irgendetwas schließen lassen (siehe auch: SciFi_Referenzliste.pdf), dann vielleicht darauf, dass die Vereinigten Reiche Splortas im Falle eines Angriffs mit einer bisher beispiellosen Kräftemobilisierung rechnen müssten. Man hätte es wohl mit überwiegend verstörten Leuten zu tun, die Dinge schwenken, die entfernt an Waffen erinnern. Stellen Sie sich das folgende Szenario vor: leidenschaftliche Reden ... mitreißende Dichtkunst ... steinalte und verbitterte terrestrische Missgunst, die zum ersten Mal in der Geschichte des gesamten Planeten vergessen ist ... eine Spezies vereint, ein für alle Mal, um ihre Heimaterde zu verteidigen ... wow. Es wäre peinlich, das mitanzusehen. Und unfassbar, wenn sie wirklich mit ihrer seltsamen Fleischarmee(!) einem Angriff aus dem All trotzen wollten. Unangenehme Vorstellung.

Während Wehrpflichtarmeen tatsächlich zu den am besten aufgestellten und ausgebildeten Militäreinheiten des Universums gehören (die Soldaten können backen, nähen, Autos reparieren, Steuern berechnen, Klempnerarbeiten ausführen, Haare schneiden, Mathe unterrichten, Kartoffeln anpflanzen und noch vieles mehr), sind sie alles andere als erfahren, wenn es um knifflige Aspekte moderner kosmischer Kriegsführung geht (Verflüssigungswaffen, Mondsprengungen, atmosphärische Belagerungen). Und tatsächlich haben die Fleischarmeen der Erde aus genau diesem Grund keine Schlachten mehr ausgefochten, seit der Planet ins nukleare Zeitalter eingetreten ist: Dieses im Notfall einberufene, nur ungenügend trainierte Grüppchen bestehend aus Gabelstaplerfahrern und Blumenhändlern kann gegen eine Wasserstoffbombe eben nicht viel ausrichten.

Wie bereits gesagt, ist das einzig überzeugende planetarische Verteidigungssystem der Erde das Arsenal aus rund 15.000 Atomwaffen, die momentan alle auf den Planeten selbst gerichtet sind. Die Menschen scheinen keinen Plan B zu haben. Ich habe nach anderen menschlichen Vorposten Ausschau gehalten, doch es herrscht Funkstille 200 Lichtjahre in alle Richtungen. Wenn sie die Erde nicht für sich haben können, sind sie gewillt, "zusammen mit dem sinkenden Schiff unterzugehen" ... und uns, sich selbst, ihre Zivilisation, ihre Haustiere, ihre Ananas, ihre mp3-Sammlungen und alles andere mit sich zu nehmen.

Das kann man wohl nur als mutig bezeichnen.

Sie werden mir sicher zustimmen, Kommandant, dass es bedeutend schwieriger ist, einen Feind einzuschüchtern, der geradezu erpicht darauf zu sein scheint, sich selbst etwas anzutun. Wir können die Erde also unmöglich mit Gewalt einnehmen – falls ich nicht zufällig ein Memo verpasst habe, in dem knusprige, bestrahlte, unbrauchbare Biosphären neuerdings als wertvoll für ein Super-Imperium eingestuft werden.

Ich würde deshalb gezwungenermaßen vorschlagen, dass wir uns langsam zurückziehen und die Menschen in ihrem eigenen Saft schmoren lassen, bis sie sich irgendwann zwangsläufig selbst zerstören. (Vielleicht können wir vom Mond aus darüber einen Dokumentarfilm drehen?)

Kann die Imperiale Invasionsflotte denn noch zurückbeordert werden?

(Continues…)


Excerpted from "How To Take Over Earth"
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