Jugendprotest seit den fünfziger Jahren: Dissens und kultureller Eigensinn

Jugendprotest seit den fünfziger Jahren: Dissens und kultureller Eigensinn

by Werner Lindner
Jugendprotest seit den fünfziger Jahren: Dissens und kultureller Eigensinn

Jugendprotest seit den fünfziger Jahren: Dissens und kultureller Eigensinn

by Werner Lindner

Paperback(1996)

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Overview

Werner Lindner untersucht die jugendliche Protestgeschichte in der Bundes- republik Deutschland. Im Zentrum stehen die Krawalle der "Halbstarken", die Studenten-, Sponti-, Anti-AKW- sowie die Hausbesetzerbewegung am Beginn der 80er Jahre. Vor diesem Hintergrund relativ geschlossener, sozia- ler Zusammenhänge und Ereignisse prüft er abschließend die stärker di- versifizierten Gewaltformen jugendlicher Gruppen in den achtziger Jahren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings deutlich in dem Zeitraum zwi- schen 1955 und 1975. Für diesen Zeitraum leistet die Arbeit eine breit angelegte Rekonstrukti- on der Ereignisse, der jeweiligen Kontexte, der zeitgenössischen sowie der kulturell symbolischen Folgewirkungen. Neben der Rekonstruktion der un- terschiedlichen Dissidenz- und Protestformen Jugendlicher liefert sie erste Hinweise darauf, wie das in der Spätmoderne neuartige Spiel von Protest, kultureller Modernisierung und seine medial-städtische Repräsentanz in der historischen Genese der Nachkriegszeit erschlossen werden kann. "Gewalt" sei kein einfach meßbarer, "objektiver" Sachverhalt, sondern immer eine soziale Konstruktion der Beteiligten im engeren und weiteren Sinne. Gerade die Gewaltdiskussion der Gegenwart, die zwischen Ontologi- sierung und Hysterisierung schwanke, erfordere einen historischen Rekurs. Eine dem Gegenstand angemessene Einschätzung "könnte nur insofern ge- lingen, wie (Jugend)Gewalt innerhalb ihres je spezifisch historisch- auf die je zeittypischen Rah- gesellschaftlichen Kontextes und unter Rekurs menbedingungen, Diskurse, Erkenntnis- und Wissensdimensionen er- folgt."(S.17) Es könne nicht um eine unreflektierte Euphemisierungjugend- kulturellen Widerstands gehen, sondern Voraussetzung sei ein Interaktions- verhältnis, dem "Modi der Lebensbewältigung" und Verarbeitungsformen der Realität Jugendlicher vorgelagert seien.

Product Details

ISBN-13: 9783810017086
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Publication date: 06/27/2012
Series: Studien zur Jugendforschung , #17
Edition description: 1996
Pages: 480
Product dimensions: 5.83(w) x 8.27(h) x 0.04(d)
Language: German

Table of Contents

1. Einleitung.- 2. Halbstarkenkrawalle und Jugendkultur in den 50er Jahren.- 2.1. Die Halbstarken — Image und Geschichte eines Jugendbildes.- 2.2. Krawalle und Randale.- 2.3. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der 50er Jahre.- 2.4. Mediatisierung, Technisierung und Kommerzialisierung. Die Halbstarkenkrawalle im Lichte gesellschaftlicher Modernisierungen.- 2.5. Die Stadt als Ereignisraum der Halbstarken.- 2.6. Motorrad und Territorialität.- 2.7. Reaktionen, Deutungen und Bewertungen der Halbstarkenkrawalle in Presse, Öffentlichkeit und Medien.- 2.8. Zeitgenössische Jugendstudien und die pädagogische Diskussion.- 2.9. Der jugendpolitische Diskussionsrahmen.- 2.10. Zusammenfassende Beurteilung.- 3. Jugendkrawalle und Jugendproteste in den 60er Jahren.- 3.1. Die Schwabinger Jugend- und Studentenkrawalle.- 3.2. Die Studentenproteste der 60er Jahre — Politischgesellschaftliche Rahmenbedingungen.- 3.3. Berlin als Focus der Protestbewegung.- 3.4. Die Universität als Ausgangsort studentischer Dissidenz.- 3.5. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS).- 3.6. Sozialpsychologische Hintergrundbedingungen der Studentenproteste.- 3.7. Zur Dialektik von Theorie und Aktion.- 3.8. Gewalterfahrung und Gewaltdiskussion im Verlauf der APO-Rebellion anhand dreier exemplarischer Daten.- 3.9. Medien und Öffentlichkeit.- 3.10. Zusammenfassende Bewertung.- 4. Jugendprotest und Jugendgewalt in den 70er Jahren — Gesellschaftliche Rahmenbedingungen.- 4.1. Das Erbe der APO.- 4.2. Die Sponti-Kultur.- 4.3. Mescalero und der Deutsche Herbst 1977.- 4.4. Die neuen soziale Bewegungen (NSB) und die Gewalt am Beispiel Brokdorf.- 5. Die Jugendrevolte zu Beginn der 80er Jahre — Eine Einführung.- 5.1. Jugendproteste in Zürich.- 5.2. Der Häuserkampf in Berlin.- 5.3. Die Hausbesetzer —Herkunft, Struktur und Ziele.- 5.4. Die Jugendrevolte als ästhetische Praxis.- 5.5. Zwischen Besetzungseuphorie und Besetzerfrust.- 5.6. Funktionen und Metamorphosen der Gewalt.- 5.7. Die Autonomen Szenen.- 5.8. Handlungsmuster von Polizei, Justiz und Politik.- 5.8.1. Exkurs: Die Massenverhaftung im ‘KOMM’, Nürnberg am 6. März 1981.- 5.9. Justiz und Polizei im „Dialog“ mit der Jugend.- 5.10. Jugend und Jugendproteste der 70er und 80er Jahre im Blick der Experten.- 5.11. Die Jugendrevolte im Wirkungsfeld der Medien.- 5.12. Die Stadt der 70er und 80er Jahre als Bühne der Jugendproteste.- 5.13. Jugendlicher Rechtsextremismus.- 6. Schlußbemerkungen.- 7. Literaturverzeichnis.
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