Bernd Stegemann - Kritik des Theaters
Die Sehnsucht des Theaters gilt der Darstellung des Menschen. Diese Sehnsucht hat die Postdramatik, so ihr profiliertester Kritiker Bernd Stegemann, zu Unrecht in Zweifel gezogen. Die Tradition von Mimesis, Spiel und Bedeutung wurde durch Selbstreferenz, Ironie und Performativität ersetzt. In den Spielen der Postdramatik erscheint die Realität nur noch als Simulation. Alle Ereignisse sind zu Zeichen ihrer selbst geworden und kokettieren mit dem Anschein von Authentizität. Die kapitalistisch organisierte Gesellschaft bleibt von diesen Spielen ungestört. Sie macht ihre zerstörerischen Geschäfte mit fiktivem Geld, das im Leben der Menschen eine verblüffend echte Rolle spielt. "Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit des Theaters. Bernd Stegemanns Befund: Das Theater kann das Unsichtbare sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.
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Bernd Stegemann - Kritik des Theaters
Die Sehnsucht des Theaters gilt der Darstellung des Menschen. Diese Sehnsucht hat die Postdramatik, so ihr profiliertester Kritiker Bernd Stegemann, zu Unrecht in Zweifel gezogen. Die Tradition von Mimesis, Spiel und Bedeutung wurde durch Selbstreferenz, Ironie und Performativität ersetzt. In den Spielen der Postdramatik erscheint die Realität nur noch als Simulation. Alle Ereignisse sind zu Zeichen ihrer selbst geworden und kokettieren mit dem Anschein von Authentizität. Die kapitalistisch organisierte Gesellschaft bleibt von diesen Spielen ungestört. Sie macht ihre zerstörerischen Geschäfte mit fiktivem Geld, das im Leben der Menschen eine verblüffend echte Rolle spielt. "Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit des Theaters. Bernd Stegemanns Befund: Das Theater kann das Unsichtbare sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.
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by Bernd Stegemann
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Die Sehnsucht des Theaters gilt der Darstellung des Menschen. Diese Sehnsucht hat die Postdramatik, so ihr profiliertester Kritiker Bernd Stegemann, zu Unrecht in Zweifel gezogen. Die Tradition von Mimesis, Spiel und Bedeutung wurde durch Selbstreferenz, Ironie und Performativität ersetzt. In den Spielen der Postdramatik erscheint die Realität nur noch als Simulation. Alle Ereignisse sind zu Zeichen ihrer selbst geworden und kokettieren mit dem Anschein von Authentizität. Die kapitalistisch organisierte Gesellschaft bleibt von diesen Spielen ungestört. Sie macht ihre zerstörerischen Geschäfte mit fiktivem Geld, das im Leben der Menschen eine verblüffend echte Rolle spielt. "Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit des Theaters. Bernd Stegemanns Befund: Das Theater kann das Unsichtbare sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.

Product Details

ISBN-13: 9783943881486
Publisher: Verlag Theater der Zeit
Publication date: 05/22/2013
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 338
File size: 2 MB
Language: German

About the Author

1967 in Münster geboren. Studierte Philosophie und Germanistik in Berlin und Schauspielregie in Hamburg. Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin und arbeitet als Dramaturg an verschiedenen Theatern, u.a. dem Deutschen Theater und der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin und bei den Salzburger Festspielen. Er hat zahlreiche Texte zur Dramaturgie und Schauspieltheorie veröffentlicht, u. a. "Stanislawski Reader" im Henschel Verlag. 2009 die Bände "Dramaturgie" und "Regie" in der Reihe Lektionen im Theater der Zeit.

Read an Excerpt

Solange das Theater nicht den Zusammenhang von postmoderner Ästhetik, Neoliberalismus und der Produktion egoistischer Subjektivität reflektiert, kann es kein kritisches Verhältnis zur Gegenwart einnehmen." Bernd Stegemann

Table of Contents

Einleitung I. Postmoderne des Theaters 1. Postmoderne Ästhetik 2. Performative Wende 3. Authentizität II. Dialektik des Theaters 1. Paradoxien und Dialektik 2. Arbeiten 3. Der neue Geist der Arbeit 4. Mimesis 5. Realismus III. Kritik des Theaters 1. Sozialkritik und postmoderner Kapitalismus 2. Künstlerkritik und emotionaler Kapitalismus 3. Postkapitalistisches Theater IV. Schauspielen 1. Spielweisen 2. Sprechweisen 3. How to perform V. Theater 1. Institution 2. Inszenieren 3. Gemeinschaften bilden 4. Krise und Kritik Anhang Anmerkungen Literaturverzeichnis
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