Blutiger Reis

Blutiger Reis

by Gebhard Friebel
Blutiger Reis

Blutiger Reis

by Gebhard Friebel

eBook1. Auflage (1. Auflage)

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Overview

Dieser Thriller spielt im heutigen Kambodscha, das noch immer unter den Nachwehen der unmenschlichen Taten der roten Khmer leidet. In der fiktiven Handlung geht es um die raffinierte Geiselnahme von Geiseln aus fünf Nationen, mit dem Zweck, den zweiten Kopf der Pol Poth Verbrecher aus der Gefängnishaft frei zu pressen. Der Autor, der bei jahrelangem Aufenthalt in Asien und acht Reisen nach Kambodscha viele Details sorgfältig recherchierte, hat sich als Hauptprotagonisten nicht nur in die äusserst spannende Handlung eingebracht, sondern schildert Land und Leute, aus eigener Anschauung, bis in die Regierungskreise hinein, erlaubt es Urlaubern hinter die Kulissen zu schauen und vermittelt so wertvolle Tipps. Bei der Handlung, die zum Schluss auch in Thailand spielt, zeigen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern und die möglichen Lösungen ihrer beidseitigen Probleme. Einen besonderer Witz und Humor zeichnet den Roman durch die Schilderung des aktiven, coolen und erfolgreichen Agierens seiner beiden Neffen aus, die tatsächlich Kambodscha und Thailand bereist und so bestens kennen gelernt haben. Ihre ausgeprägte saarländische Mentalität gibt dem Roman eine besondere Würze. Der Autor hat sich beruflich und als Tourist häufig in Thailand und Kambodscha aufgehalten. 1998 bis 1999 lebte er als Übersetzer im südlichen China. Seine vielfältigen Erfahrungen in diesen Ländern hat er in seine bisher drei erschienenen Thriller "Blutiger Reis", "Ein weisser Koffer" und "Der Flug mit dem roten Drachen" einfliessen lassen. Anstoß zu seinem vierten Asien-Thriller gaben ihm die auf seinen Reisen erfahrenen Kenntnisse über die noch immer verfolgten Volksgruppen der H'mong in den verschiedenen Ländern. So bereiste er Laos mehrere Male ausschliesslich, um sich in diesem Land eingehend zu informieren, weil hier wohl der stärkste Druck auf diese Menschen ausgeübt wird.

Product Details

ISBN-13: 9783905960273
Publisher: Universal Frame
Publication date: 08/14/2017
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 425
File size: 519 KB
Age Range: 16 - 18 Years
Language: German

About the Author

Der Autor hat sich beruflich viele Jahre in Asien aufgehalten und später für Recherchen zu diesem Roman vor allem Kambodscha aber auch Thailand einige Male für längere Zeit bereist. So sind alle geografischen Angaben authentisch wie auch die geschilderten Verhältnisse.

Read an Excerpt

Pnom Penh, KambodschaKaing Guek Eav, von Freunden und Bekannten, seit er sich zurückerinnern konnte, ‚Duch’ genannt, war von Angst gepeinigt. Der Schrecken hielt ihn unbarmherzig im Griff. Er lehnte sich zurück und merkte, dass er wieder zitterte. Er holte tief Luft. Wieder überlebt. Doch wie lange noch würde er Glück haben. Der Mörder war jedes Mal im letzten Moment gestoppt worden. Im buchstäblich allerletzten Augenblick. Von Wachleuten, von Mitgefangenen, von Bediensteten des großen Gefängnisses. Heute wieder einmal. Duch überschlug die Zahl. Waren es zwanzig Mal, oder fünfundzwanzig? Meist sollten Messer das schmutzige Werk vollbringen, aber auch Schlingen, Taue und mindestens drei Mal giftige Schlangen, die jemand zum Fenster hereingleiten ließ. Lautlose, schwarze Kobras, die den Tod brachten.„Sie lassen sich was einfallen, die Mörder. Immer wieder etwas Neues. Wie lange werde ich noch überleben? Wochen, Monate?“ fragte er sich in der Dämmerung. Der kambodschanische Staatsanwalt sagte immer wieder:„Lasst ihn doch gehen, sein Schicksal wird ihn einholen, drinnen oder draußen.Doch er wollte nicht durch die Hand des Mörders sterben. Er war zwar früher ein enger Freund und Mitarbeiter Pol Pot’s gewesen, aber von dessen Mitstreitern war er der einzige, der im Gefängnis saß.Es hatte so viele Mitläufer gegeben. Aber ausgerechnet ihn hatte es erwischt. Sogar Ministerpräsident Hun Sen selbst war früher ein prominentes Führungsmitglied der Khmer Rouge gewesen, und bis 1977 Kommandeur der Verwaltungszone Ost. Er war ein Gesinnungsgenosse gewesen; er hatte sich aber schließlich rechtzeitig nach Vietnam abgesetzt.Viele Kabinettsmitglieder seiner heutigen Regierung waren früher ebenfalls Khmer Rouge Mitglieder gewesen. Auf internationalen Druck hin war Kaing Guek Eav 1999 verhaftet worden. Ein amerikanischer Journalist hatte den auf dem Land in Ruhe lebenden Mann enttarnt.Hun Sen hatte ihm wiederholt versichert, dass er, Duch, mit seiner baldigen Freilassung zu rechnen habe. Aber der internationale Druck, vor allem von der Vollversammlung der Vereinten Nationen ausgeübt, hatte Hun Sen immer wieder davon abgehalten, sein Versprechen einzulösen. Duch vermutete, es sei der jetzigen Regierung ganz recht, wenn Pol Pots letzter Kampfgefährte bald stürbe. Dann würden all die Mordanschläge einen Sinn finden.Die UN hatten auf der Etablierung eines international besetzten Kriegsverbrechertribunals bestanden. Dort sollten die ehemaligen Missetäter um Pol Pot wegen Genozides und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden.Unter diesen hatte sich damals Kaing Guek Eav befunden. Die Regierungen von Kanada und Frankreich hatten angedeutet, die Einstellung der Vergabe von Fördermitteln zu überdenken, falls der damals prominenteste, verfügbare Überlebende der obersten Fühungsclique des Pol Pot Regimes ohne Prozess freikommen würde.Als diese Intervention unbeachtet blieb, hatte schließlich der Vertreter der EU in Pnom Penh offen angekündigt, im Falle einer Freilassung dieses Mannes die Vergabe von Finanzmitteln ganz einzustellen.Seit Vertreibung des Pol Pot Regimes waren Milliarden in das verarmte Land geflossen. Die Errichtung einer moderneren Infrastruktur war das Ziel. Über das ganze Land verteilt wurden neue Schulen und Straßen gebaut. Viele Gelder wurden in Berufsausbildungsstätten, Colleges und Universitäten investiert. Allerdings flossen auch große Teile der Hilfsgelder in die Taschen der wenigen, ohnehin schon reichen Mitglieder der machtvollen Oberschicht, wie das in ganz Asien üblich ist. Unter deren Druck stand nun Hun Sen. Aber er stand auch unter dem Druck sämtlicher ehemaliger Mitstreiter Pol Pots, die mittlere Führungspositionen bekleidet hatten. Diese hatten sich inzwischen überall in Verwaltungspositionen eingenistet, und befürchteten, falls auf internationalen Druck hin eine Prozesslawine in Gang kommen würde, ihre lukrativen und geruhsamen Posten zu verlieren. Leider wussten sie sehr viel über die Vergangenheit zahlreicher jetzt führender Politiker. Diese mussten befürchten, dass, wenn die gefassten Mitstreiter erst einmal auspackten, sie international geächtet würden. Sie hatten wenig Interesse, als Parias wie Mohammad el Ghaddafi von Libyen von internationalen Begegnungen ausgeschlossen zu werden. Der Ministerpräsident wies in zahlreichen Interviews immer wieder darauf hin, dass die Verfolgung weiterer Kader des Pol Pot Regimes beendet werden müsse.Falls dies nicht geschehe, sei unter Umständen mit dem Ausbruch eines Bürgerkriegs zu rechnen. Dieses Gespenst des Bürgerkrieges, von Hun Sen und anderen Kabinettsmitgliedern an die Wand gemalt, zirkulierte in der nationalen und internationalen Presse. Das entsprach keineswegs der Realität, da die überwiegende Mehrzahl der Kambodschaner unverändert kriegsmüde war. Aber die naiven ausländischen Regierungen wollten auf keinen Fall für Unruhen verantwortlich gemacht werden. So hatte man sich in geheimen Absprachen darauf geeinigt, dass Kaing Guek Eav als letzter der Genossen von Pol Pot gerichtlich verfolgt werden sollte. Als quasi letztes Bauernopfer!Damit hatten sich denn auch die ehemaligen Pol Pot Mitstreiter zufrieden gegeben. Sie selbst würden in Zukunft unbehelligt bleiben. Die ausländischen Regierungen hatten sich ebenfalls mit diesem Arrangement einverstanden gezeigt. Aber auf der sauberen Durchführung dieses letzten Prozesses hatten sie bestanden. Man konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Für den Fall, dass der Prozess gegen Duch platzen würde, mussten deshalb die führenden Familien des Landes mit erheblichen finanziellen Einbußen für die Zukunft rechnen.

Preface

VorwortIm Jahre 1973 übernahmen die Khmer Rouge die Regierungsgewalt in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Ihr Ziel war die Abschaffung der korrupten Regierung unter Lon Nol. Diese Regierung herrschte mit der in weiten Teilen Asiens üblichen Korruption und Vetternwirtschaft. Zehn reiche Familien hatten die Ausbeutung des Landes unter sich aufgeteilt.In den Städten wuchs mit der Zeit eine Elite aus bürgerlichem Mittelstand heran, die von der französischen Protektoratsmacht mit neuen Ideen infiziert worden war. Viele Mitglieder dieses neuen Mittelstandes hatten in Frankreich studiert und europäische Werte wie Aufklärung und die Ideale der französischen Revolution, von Egalité, Fraternité und Liberté zu ihren eigenen Werten gemacht. Aber auch kommunistische Ideale und Ideologien chinesischen Ursprungs fanden unter kambodschanischen Studenten viele Anhänger. Zur Durchsetzung ihrer Ideen setzten diese Studenten zunehmend auf blutige Gewaltausübung.Die auf Grund ihrer überwiegend buddhistischen Erziehung zur Gewaltlosigkeit tendierenden, eher pazifistischen, westlich orientierten Gruppierungen, hatten der wütenden Gewalt der Kommunisten nichts Wirksames entgegenzusetzen. Im Jahr 1975 übernahm der Kommunist Pol Pot, früher selbst Buddhist, zusammen mit einer Clique chinahöriger Anhänger die Macht in Phnom Penh. Als erstes wurde Prinz Sihanouk aus dem Land getrieben. Dann beschlossen sie die Säuberung des Landes von allen Revisionisten, denen die gesamte intellektuelle Oberschicht, soweit sie nicht erklärte Kommunisten war, zum Opfer fiel. Aber damit nicht genug. Sie entvölkerten die Städte und planten, das Land zu einem steinzeitlichen Bauernstaat zu machen. Jeder Kambodschaner, der im Verdacht stand, intellektueller Abweichler zu sein, wurde verhaftet.Im Rahmen dieser Säuberungen wurden mehr als zwei Millionen Menschen ermordet. Zusätzlich verhungerten während dieser Zeit eine Million Menschen. Es war eine schreckliche Zeit für die Mehrzahl der Einwohner Kambodschas.Die in den unbesiedelten Busch und ins Bergland vertriebenen Städter und Intellektuellen wurden gezwungen, um vier Uhr morgens aufzustehen, und von der Morgendämmerung an Buschland zu roden und Felder anzulegen. Die Arbeitstage hatten vierzehn Stunden. Viele Menschen starben an unbehandelten Krankheiten, Unterernährung, Auszehrung und Entkräftung. Ganz Kambodscha ähnelte den Todeslagern des Dritten Reiches in Deutschland unter Adolf Hitler.Der Verlust von drei Millionen Menschen in diesem dünn besiedelten Land, das vor dem Genozid nur ungefähr neun Millionen Einwohner hatte, bedeutete, dass während der vier Jahre anhaltenden Herrschaft der Pol Pot Clique jeder dritte Kambodschaner sein Leben verlor. Heute verfügt Kambodscha nach diesem schrecklichen Aderlass wieder über vierzehn Millionen, überwiegend jüngere und junge Einwohner. Vieles ist getan worden, damit das Land in die Lage versetzt wurde, eigene Industrien zum Wohl der eigenen Bevölkerung zu errichten. Das Land sollte unabhängiger werden, und nicht weiterhin von Ländern wie China als Billigstlohnland missbraucht werden. Darüber hinaus war ungefähr 90% des aus teurem, langsam gewachsenem Edelholz bestehenden Baumbestandes gefällt worden. Vor allem thailändische Firmen verdienten sich an diesem Holz, überwiegend Mahagoni- und Teakholz, eine goldene Nase. Als weiterer Nachteil für Kambodscha erwies sich, dass Frankreich die ehemalige Protektoratsmacht des Königreichs gewesen war. Frankreich wurde auf Grund seiner früheren Erfahrungen in Kambodscha mit der Verteilung der reichlich strömenden EU-Hilfsgelder beauftragt. Leider bestanden die Franzosen auf egoistischen Auflagen. So musste vor dem Aufbau einer neuen Schule die Zusage gegeben werden, dass beim Fremdsprachenunterricht an erster Stelle immer Französisch anzubieten sei. Wurden diese Zusagen später nicht eingehalten, wurde die gesamte Lehrerschaft nicht mehr bezahlt.Dies erwies sich als zusätzlicher Hemmschuh für die Entwicklung des Landes. Denn in ganz Restasien war Englisch als einzige ernstzunehmende Fremdsprache üblich, mit Französisch kam man nicht weit, es sei denn, man wollte in frankophone Teile Afrikas oder in die zu Frankreich gehörenden Departements d’outre mer auswandern.Eine selbstständige, eigene Entwicklung des Landes wurde nicht gefördert, sondern sträflich vernachlässigt. Hilfe zur Selbsthilfe blieb bis heute ein Fremdwort. So wurde und wird zum Beispiel die Restaurierung der einmaligen Tempelanlagen von Angkor Wat, Preah Vihear und vieler Anderer überwiegend von ausländischen Freiwilligen durchgeführt.Die üppigen Eintrittsgelder, die für einen Besuchstag 20 US Dollar, für zwei Tage 40 US Dollar und für bis zu sieben Tage immerhin 60 US Dollar betragen, fließen fast zur Gänze in die Taschen dreier ohnehin schon reicher Familien.Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, müssen die ausländischen freiwilligen Aufbauhelfer auch noch den vollen Eintrittspreis bezahlen, damit sie zu ihrem Arbeitsplatz gehen dürfen. Das gleiche gilt für Unterkunft, Verpflegung, Transportkosten, Ausgaben für Material, Werkzeug, und Visagebüren. Oft übernehmen die Herkunftsländer der Archäologen und Restaurateure beziehungsweise die UNESCO sämtliche anfallende Kosten. Die vielen freiwilligen Freelancer, die dort mit Begeisterung und aus Liebe zu den alten Ruinen tätig sind, müssen alle ihre Ausgaben selbst tragen. Dies ist nur eines von vielen Beispielen aus einer ganzen Palette von Fehlsteuerungen. Aber es zeigt auf, wie der Selbst- und Eigenständigkeit dieses Landes ein Bärendienst erwiesen wird, und es wird verständlich, warum viele Asiaten Ausländer verachten, ob ihrer Dummheit und Naivität.
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