Der Diener zweier Herren

Der Diener zweier Herren

Der Diener zweier Herren

Der Diener zweier Herren

eBook

$2.99 

Available on Compatible NOOK devices, the free NOOK App and in My Digital Library.
WANT A NOOK?  Explore Now

Related collections and offers


Overview

„Es gibt wohl kaum ein anderes Theaterstück, das wie dieses Spektakulum um den Diener zweier Herren nun schon über zwei Jahrhunderte lang in stets neuen Textbearbeitungen und Inszenierungsvarianten mit soviel dilettantischem Ballast schier bis zur Unkenntlichkeit erdrückt wird“ schreibt Heinz Riedt in seinem Nachwort zu Goldonis Klassiker, mit dem der Dichter einerseits der zu Ende gehenden Commedia dell’ Arte ein Denkmal setzte – verkörpert in ihrer Maskenfigur des Arlecchino –, andererseits aber bereits einen Hinweis auf die Erneuerung des gesamten italienischen Theaters gibt, die Goldonis Lebenswerk sein wird.

Product Details

ISBN-13: 9783944561172
Publisher: red.sign Medien
Publication date: 08/25/2013
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 120
File size: 359 KB
Language: German

Read an Excerpt

Hinweis: "Der Diener zweier Herren" wurde nach einer Klassikerausgabe des Verlags Artemis & Winkler professionell gesetzt, wie im Printbereich für Theaterstücke üblich. Die Darstellung in dieser Datenbank entspricht nicht diesem hohen Standard. ZWEITER AKT, ACHTZEHNTE SZENE BEATRICE und PANTALONE, aus dem Wirtshaus kommend, und DIE VORIGEN. PANTALONE zu Smeraldina: Was treibst du denn hier? SMERALDINA (ängstlich): Nichts, Signore, ich habe Euch gesucht. PANTALONE zu Smeraldina: Was willst du von mir? SMERALDINA wie oben: Meine Herrin sucht Euch. BEATRICE zu Truffaldino: Was ist das für ein Papier? TRUFFALDINO (ängstlich): Nichts, ein Stück Papier … BEATRICE zu Truffaldino: Zeig her. TRUFFALDINO: Jawohl, Signore. (Überreicht zitternd das Blatt.) BEATRICE: Was? Das ist ein Billett, das für mich bestimmt ist. Du Nichtsnutz! Werden denn meine Briefe immer geöffnet? TRUFFALDINO: Ich weiß von nichts, Signore … BEATRICE: Da, seht, Signor Pantalone, ein Billett der Signora Clarice, worin sie mir von der wahnsinnigen Eifersucht Silvios berichtet. Und dieser Halunke hat es geöffnet! PANTALONE zu Smeraldina: Und du hast ihm wohl dabei geholfen? SMERALDINA: Ich weiß von nichts, Signore. BEATRICE: Wer hat dieses Billett geöffnet? TRUFFALDINO: Ich nicht. SMERALDINA: Ich auch nicht. PANTALONE: Wer hat‘s denn gebracht? SMERALDINA: Der Truffaldino hat‘s für seinen Herrn gebracht. TRUFFALDINO: Und die Smeraldina hat‘s dem Truffaldino gebracht. SMERALDINA für sich: Petzer, mit unserer Liebe ist‘s aus! PANTALONE: Du neugieriges Waschweib, also hast du‘s auf dem Gewissen! Ich weiß nicht, was mich davon zurückhält, dir eine Maulschelle zu geben! SMERALDINA: Mir hat noch keiner eine Maulschelle gegeben. Ich muss mich doch sehr über Euch wundern. PANTALONE: So antwortest du mir? Tritt auf sie zu. SMERALDINA: Ach, Ihr erwischt mich doch nicht. Ihr könnt ja gar nicht rennen. Läuft weg. PANTALONE: Du Biest, gleich werd ich dir zeigen, wie ich rennen kann. Ich krieg dich schon! (Läuft hinter ihr her.) ZWEITER AKT, NEUNZEHNTE SZENE BEATRICE, TRUFFALDINO, dann FLORINDO am Fenster des Gasthauses. TRUFFALDINO für sich: Wenn ich nur wüsst, wie ich mich da herausziehen könnt! BEATRICE für sich, das Billett lesend: Arme Clarice, Silvios Eifersucht bringt sie zur Verzweiflung; ich muss mich zu erkennen geben und sie trösten. TRUFFALDINO für sich: Anscheinend bemerkt er mich nicht. Mal sehen, ob ich mich davonmachen kann. (Will sich fortschleichen.) BEATRICE: Wohin gehst du? TRUFFALDINO stehenbleibend: Da bin ich. BEATRICE: Warum hast du diesen Brief geöffnet? TRUFFALDINO: Das ist die Smeraldina gewesen, Signore, ich weiß von nichts. BEATRICE: Ach was! Die Smeraldina! Du bist es gewesen, Halunke! Eins und eins macht zwei. Zwei Briefe hast du mir an einem einzigen Tag geöffnet. Komm her! TRUFFALDINO voller Angst herantretend: Um Gottes willen, Signore! BEATRICE: Komm her, habe ich gesagt! TRUFFALDINO zitternd herantretend: Erbarmen! (Beatrice nimmt den Stock von Truffaldinos Seite und prügelt ihn tüchtig durch; dabei steht sie mit dem Rücken zum Gasthaus.) FLORINDO am Fenster des Gasthauses: Wie? Man prügelt meinen Diener? (Vom Fenster weg.) TRUFFALDINO: Nein, nicht mehr! Gnade! BEATRICE: So, du Kerl! Jetzt lernst du‘s, Briefe aufzumachen! (Wirft den Stock weg, und ab.) ZWEITER AKT, ZWANZIGSTE SZENE TRUFFALDINO, dann FLORINDO, aus dem Gasthaus kommend. TRUFFALDINO nach Beatrices Abgang: Bei meiner Ehr und Seligkeit! So behandelt man einen wie mich? Menschen meines Schlags verprügelt man? Wenn man einen Diener nicht brauchen kann, dann schickt man ihn weg, aber man prügelt ihn nicht! FLORINDO ist aus dem Gasthaus herausgekommen, ohne von Truffaldino bemerkt worden zu sein: Was sagst du da?TRUFFALDINO für sich, Florindo sehend: Oh! (In die Richtung sprechend, in der Beatrice vorggegangen ist:) Anderer Leute Diener verprügelt man nicht so! Das ist eine Beleidigung für meinen Herrn! FLORINDO: Ja, das ist eine Beleidigung für mich. Wer ist derjenige, der dich verprügelt hat? TRUFFALDINO: Das weiß ich nicht, Signore. Ich kenn ihn nicht. FLORINDO: Weshalb hat er dich verprügelt? TRUFFALDINO: Weil … weil ich ihm auf den einen Schuh gespuckt hab. FLORINDO: Und da lässt du dich so verprügeln? Und rührst dich nicht und wehrst dich nicht dagegen? Und setzt deinen Herrn einer Beleidigung, einer Herausforderung aus? Du Esel! Du Faultier! (Hebt den Stock vom Boden auf.) Wenn du dich gern prügeln lässt, dann kann ich dir helfen, dann kriegst du sie auch von mir. (Verprügelt ihn, und wieder zurück ins Gasthaus.) TRUFFALDINO: Jetzt kann ich sagen, dass ich der Diener zweier Herren bin, Von allen beiden hab ich meinen Lohn bekommen. (Ab ins Gasthaus.)

From the B&N Reads Blog

Customer Reviews