Erinnerung an den 2. Weltkrieg und Holocaust in Litauen: Zwischen Opfer- und Tätergedächtnis
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Geschichtserinnerung in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1980er Jahren zeigt sich in Europa wie in anderen Teilen der Welt ein Phänomen im Umgang mit der (eigenen) Vergangenheit, das Pierre Nora als 'Konjunktur des Gedächtnisses' oder 'Epoche des Gedenkens' charakterisiert. Diese 'Ära des leidenschaftlichen, konfliktbeladenen, fast zwanghaften Gedenkens' ist gekennzeichnet durch die kritische Auseinandersetzung mit offiziellen Geschichtsdarstellungen und Aufarbeitung des Vergessenen, Verdrängten oder Unterdrückten. In Europa spielt dabei die Geschichtserinnerung an den 2. Weltkrieg und den Holocaust eine besondere Rolle - sie steht mit im Zentrum politischer, kultureller und pädagogischer Bemühungen der EU und wird in einigen Fällen offenbar geradezu als Ausgangspunkt des heutigen Europas verstanden. Zugleich zeigt sich in Arbeiten mit vergleichender oder transnationaler Perspektive sowie in der Bildung europäischer Forschungs- und Förderungsnetzwerke eine 'Europäisierung' der Forschung. Am Anfang des 21. Jahrhunderts steht, wie Henry Rousso festhält, insbesondere die Zeitgeschichtsschreibung vor neuen Herausforderungen: Zum einen werden nach wie vor oft nationale Besonderheiten und Einzigartigkeiten betont. Gerade bei transnationalen Phänomenen wie der Periode des Nationalsozialismus, des Faschismus und der Weltkriege scheint es aber sinnvoll, größere Zusammenhänge zu betrachten. Zum anderen erfordern die Veränderungen, die mit dem Zusammenbruch des Sowjet-Kommunismus, dem Ende des Kalten Krieges sowie der Integration der osteuropäischen Länder einhergehen, neue Perspektiven und die Revision der bisher eher westlich geprägten Europavorstellungen. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschichtserinnerung in Litauen, insbesondere mit Blick auf den 2. Weltkrieg und den Holocaust, wobei es unumgänglich ist, auch die kommunistische Vergangenheit mit einzubeziehen.
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Erinnerung an den 2. Weltkrieg und Holocaust in Litauen: Zwischen Opfer- und Tätergedächtnis
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Geschichtserinnerung in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1980er Jahren zeigt sich in Europa wie in anderen Teilen der Welt ein Phänomen im Umgang mit der (eigenen) Vergangenheit, das Pierre Nora als 'Konjunktur des Gedächtnisses' oder 'Epoche des Gedenkens' charakterisiert. Diese 'Ära des leidenschaftlichen, konfliktbeladenen, fast zwanghaften Gedenkens' ist gekennzeichnet durch die kritische Auseinandersetzung mit offiziellen Geschichtsdarstellungen und Aufarbeitung des Vergessenen, Verdrängten oder Unterdrückten. In Europa spielt dabei die Geschichtserinnerung an den 2. Weltkrieg und den Holocaust eine besondere Rolle - sie steht mit im Zentrum politischer, kultureller und pädagogischer Bemühungen der EU und wird in einigen Fällen offenbar geradezu als Ausgangspunkt des heutigen Europas verstanden. Zugleich zeigt sich in Arbeiten mit vergleichender oder transnationaler Perspektive sowie in der Bildung europäischer Forschungs- und Förderungsnetzwerke eine 'Europäisierung' der Forschung. Am Anfang des 21. Jahrhunderts steht, wie Henry Rousso festhält, insbesondere die Zeitgeschichtsschreibung vor neuen Herausforderungen: Zum einen werden nach wie vor oft nationale Besonderheiten und Einzigartigkeiten betont. Gerade bei transnationalen Phänomenen wie der Periode des Nationalsozialismus, des Faschismus und der Weltkriege scheint es aber sinnvoll, größere Zusammenhänge zu betrachten. Zum anderen erfordern die Veränderungen, die mit dem Zusammenbruch des Sowjet-Kommunismus, dem Ende des Kalten Krieges sowie der Integration der osteuropäischen Länder einhergehen, neue Perspektiven und die Revision der bisher eher westlich geprägten Europavorstellungen. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschichtserinnerung in Litauen, insbesondere mit Blick auf den 2. Weltkrieg und den Holocaust, wobei es unumgänglich ist, auch die kommunistische Vergangenheit mit einzubeziehen.
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Erinnerung an den 2. Weltkrieg und Holocaust in Litauen: Zwischen Opfer- und Tätergedächtnis

Erinnerung an den 2. Weltkrieg und Holocaust in Litauen: Zwischen Opfer- und Tätergedächtnis

by Anne Krenzer
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Geschichtserinnerung in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1980er Jahren zeigt sich in Europa wie in anderen Teilen der Welt ein Phänomen im Umgang mit der (eigenen) Vergangenheit, das Pierre Nora als 'Konjunktur des Gedächtnisses' oder 'Epoche des Gedenkens' charakterisiert. Diese 'Ära des leidenschaftlichen, konfliktbeladenen, fast zwanghaften Gedenkens' ist gekennzeichnet durch die kritische Auseinandersetzung mit offiziellen Geschichtsdarstellungen und Aufarbeitung des Vergessenen, Verdrängten oder Unterdrückten. In Europa spielt dabei die Geschichtserinnerung an den 2. Weltkrieg und den Holocaust eine besondere Rolle - sie steht mit im Zentrum politischer, kultureller und pädagogischer Bemühungen der EU und wird in einigen Fällen offenbar geradezu als Ausgangspunkt des heutigen Europas verstanden. Zugleich zeigt sich in Arbeiten mit vergleichender oder transnationaler Perspektive sowie in der Bildung europäischer Forschungs- und Förderungsnetzwerke eine 'Europäisierung' der Forschung. Am Anfang des 21. Jahrhunderts steht, wie Henry Rousso festhält, insbesondere die Zeitgeschichtsschreibung vor neuen Herausforderungen: Zum einen werden nach wie vor oft nationale Besonderheiten und Einzigartigkeiten betont. Gerade bei transnationalen Phänomenen wie der Periode des Nationalsozialismus, des Faschismus und der Weltkriege scheint es aber sinnvoll, größere Zusammenhänge zu betrachten. Zum anderen erfordern die Veränderungen, die mit dem Zusammenbruch des Sowjet-Kommunismus, dem Ende des Kalten Krieges sowie der Integration der osteuropäischen Länder einhergehen, neue Perspektiven und die Revision der bisher eher westlich geprägten Europavorstellungen. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschichtserinnerung in Litauen, insbesondere mit Blick auf den 2. Weltkrieg und den Holocaust, wobei es unumgänglich ist, auch die kommunistische Vergangenheit mit einzubeziehen.

Product Details

ISBN-13: 9783638435963
Publisher: GRIN Verlag GmbH
Publication date: 01/01/2005
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 22
File size: 358 KB
Language: German
From the B&N Reads Blog

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