Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm

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Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm

eBook1. Auflage (1. Auflage)

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Overview

Foster ist kein normaler Teenager: Sie besitzt die Gabe, Gedanken zu manipulieren. Und nicht nur das: Als ihre Adoptivmutter durch einen Tornado stirbt, offenbart sich, dass sie das Element Luft nach ihrem Willen beeinflussen kann. Aber nicht nur sie ist dazu imstande, sondern auch Tate, der ihr den letzten Nerv raubt. Und beiden wurde ihre Gabe nicht zufällig zuteil, sondern sie wurden bewusst zu Gebietern der Elemente erschaffen. Doch von wem und mit welchem Ziel? Während Foster und Tate sich näherkommen, müssen sie erkennen: Nur gemeinsam können sie ihrem Schöpfer die Stirn bieten.


Product Details

ISBN-13: 9783959678520
Publisher: Dragonfly
Publication date: 05/02/2019
Series: Gebieter der Elemente , #1
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 352
File size: 3 MB
Age Range: 14 - 17 Years
Language: German

About the Author

About The Author
P.C. Cast ist in Illinois geboren und pendelte während ihrer Jugend oft nach Oklahoma. Dort hat sie ihre Liebe für Quarter Horses und Mythologie entdeckt. Im Gegensatz zu anderen Kindern konnte sie zuerst reiten und lernte danach das Gehen. Später las sie jedes Buch, das sie in die Hände bekommen hat, bis ihr Vater der Zehnjährigen den Herr der Ringe geschenkt hat. Nach Tolkiens Meisterwerk hat sie Anne McCafferys Pern-Romane für sich entdeckt, und damit war ihre Leidenschaft für Fantasy vollends entbrannt.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

FOSTER

»Cora, warum sind wir hier? Das hier dürfte der Inbegriff von Einöde überhaupt sein.« Stirnrunzelnd betrachtete Foster die Flecken auf dem Bettüberwurf und ließ sich auf die durchgelegene Matratze fallen. »Und dies muss das schäbigste Motel sein, in dem wir im letzten Jahr waren.« Sie zog die Ärmel ihres Flanellhemds über die Hände und versuchte, nicht auf den Schmutzfilm zu achten, der auf sämtlichen Oberflächen lag.

»Sei still und freu dich, dass du ein Dach über dem Kopf hast. Manche Leute haben weniger Glück.« Luft zischte aus dem Polster des Stuhls, als Cora sich setzte und näher an den kleinen Tisch unter dem kleinen Fenster in dem winzigen Zimmer rückte.

»Und manche Leute verbringen ihr Geburtstagswochenende nicht in Mistsouri«, entgegnete Foster stöhnend.

»Missouri«, korrigierte sie Cora und zog ihren Laptop aus der zerkratzten Ledertasche, die sie immer bei sich hatte. »Homer, Missouri, um genau zu sein.«

»Denkst du, alles normalisiert sich wieder, wenn wir diesen Typen gefunden haben?« Foster stockte und biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Seit ihr Adoptivvater, Doktor Rick, vor fünf Jahren bei einem Bootsunfall umgekommen war, hatten sie und Cora in Portland eine gewisse Routine entwickelt. Portland, Oregon, versteht sich, nicht Maine. Wer wollte schon nach Maine? Doch Fosters Ansicht, dass die Westküste definitiv die beste Küste war, spielte keine Rolle. Entscheidend war, dass ihr Leben sich in einen endlosen, stressigen, halb dreckigen (und nicht im guten, sexy Sinne dreckigen) Roadtrip verwandelt hatte, nachdem Cora vor einem sehr, sehr langen Jahr die Kinderwunschklinik von Doktor Rick verkauft hatte. Seither war gar nichts mehr normal. Und Foster wünschte sich sehnlichst ihr Leben zurück. Sie wollte ihr Zuhause zurückhaben.

Foster spürte förmlich Coras wissenden Blick, sah ihre besorgte Adoptivmutter an und ergänzte rasch: »Oder wird wieder so normal, wie es sein kann?«

»Wird sich zeigen. Jetzt hör auf zu jammern! Ich muss mich konzentrieren, und deinetwegen bekomme ich Kopfschmerzen.« Sie murmelte etwas von lästigen Kindern vor sich hin, wandte sich erneut ihrem Laptop zu und massierte sich gedankenverloren die Wange.

»Du musst wirklich mal zum Zahnarzt. Bei der ganzen Schokolade, die du futterst, hast du garantiert schon einige Krater in den Zähnen. Oder vielleicht ist es auch dein Weisheitszahn.« Während sie überlegte, trommelte Foster mit den Fingern auf ihrem Knie. »Nein, für Weisheitszähne bist du wohl zu alt. Was ist mit ...«

»Foster, sei still!«

Foster gehorchte, hielt den Atem an und wollte sich die Frage verkneifen, die ihr auf der Zunge brannte. Aber sie schaffte es nicht. Jedenfalls nicht lange. Nicht bei Cora. Beim Rest der Welt fiel es ihr leicht, den Mund zu halten. Tatsächlich zog sie es sogar vor und war ziemlich sicher, dass es sie ein kleines bisschen zickig wirken ließ. Na ja, womöglich sogar sehr zickig, doch eigentlich nur, weil sie wegen all der Dinge, die andere über sie sagten, durchdrehte und sich bemühte, nichts darauf zu geben.

Ehe ihr bewusst wurde, dass sie redete, war der Damm gebrochen, und es sprudelte nur so aus ihr heraus. »Warum sind wir überhaupt hier? Keiner bleibt in der Tornado Alley, es sei denn, er ist lebensmüde.« Donner krachte und brachte die dünnen Fensterscheiben zum Vibrieren. »Siehst du! Hab ich's doch gesagt. Ich meine, das war jetzt wie abgesprochen, was irgendwie schon wieder gruselig ist«, sagte Foster, hängte sich ihren Rucksack über die Schulter und lief zur Tür. »Hauen wir ab von hier.«

»Beruhige dich, Kind.« Coras stramme Dreadlocks streiften ihre Schultern, während sie den Kopf schüttelte. »Ein Stück weiter ist ein Krankenhaus. Ich habe es gesehen, als wir herkamen.« Sie holte tief Luft und knetete ihre linke Schulter genauso mechanisch, wie sie vorher ihre Wange massiert hatte – fast so unwillkürlich und gedankenlos wie Zähneputzen. »Ich weiß, dass sie einen Keller haben, und sollte sich dieses Gewitter zu einem Tornado hochschaukeln, gehen wir da hin. Aber bis es so weit ist, setz dich hin. Deine Teenager-Hysterie beschleunigt hier gar nichts.«

»Ich bin nicht hysterisch«, murmelte Foster und berührte die Laminatplatte des Tisches. »Ich dachte bloß, dass wir an meinem Geburtstag was Cooleres unternehmen. Schließlich wird man nur einmal achtzehn. Und irgendwie, na ja, ich weiß nicht, aber ich hatte mir gewünscht, dass es besonders wird.« Sie schob die Unterlippe vor und klimperte mit ihren extrem langen Wimpern.

Cora blickte auf und schnaubte wieder. »Keine Chance.« Erneut sah sie auf ihren Computer. Der helle Monitor spiegelte sich in ihren hennafarbenen Augen.

»Was ist, wenn wir es wegen des Winds, des Hagels und des Regens oder sonst was nicht rechtzeitig zum Krankenhaus schaffen?«

Cora seufzte. »Nicht jedes Gewitter wird zu einem Tornado. Sonst wäre vom Landesinneren nichts mehr übrig.«

»Als wäre hier noch was übrig. Und schau mal.« Sie warf ihren Rucksack auf den Tisch und kramte in dem Chaos darin. »Die Gewitter haben sich verändert, vor allem die stärkeren. Das kann ich beweisen. Hier.« Sie klaubte ein verkrustetes Ketchuptütchen von einem Stapel zerknickten Papiers und hielt es Cora hin.

»Und was soll ich damit anfangen?« Fragend zog sie eine dichte Augenbraue hoch.

»Das ist Forschung. Für dieses Naturkundeprojekt, das du mir aufgegeben hattest. Ich habe mich für Wettermuster entschieden, weil die anderen Themen blöd waren, wie zum Beispiel die Vermehrung von Mücken. Ich bin doch keine Insektenvoyeurin, und keiner will noch mehr von den Dingern.«

»Demnach hast du deine Hausaufgaben erledigt?« Cora blickte sich zu beiden Seiten um. »Wer bist du, und was hast du mit meiner Foster gemacht? Ungefähr so groß«, sie hielt eine Hand hoch, bis sie Fosters Höhe von einem Meter siebenundsechzig erreichte, »knallrote Haare, Teint wie ein Schneemann. Hast du sie gesehen?« Ihre perlweißen Zähne blitzten, als sie lachte.

»Sehr witzig.« Foster blätterte durch die Seiten, die sie bei ihrem letzten Aufenthalt in einer Bücherei ausgedruckt hatte. Rote und orange Flecken bedeckten die Wetterkarte des Mittleren Westens, und die Statistiken zu den Tornado-Touchdowns und – Sichtungen waren beängstigend.

»Aber im Ernst, die Wetterseiten im Netz sagen einige ganz schön unheimliche Sachen über die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gewitter einen Tornado auslöst. Ich schätze, die globale Erwärmung tritt uns jetzt richtig in den Arsch.« Ein weiterer Donnerknall bewirkte, dass Foster eine Gänsehaut auf den Armen bekam. »Wie auf Kommando. Schon wieder. Erzähl mir nicht, dass das nicht völlig irre war.« Sie stopfte die Papiere zurück in ihren Rucksack und hängte ihn sich über den Arm. »Wir müssen gehen.«

Hektisch flogen Coras Finger über die Tastatur.

»Ich habe noch einen Donner gehört. Wir müssen weg. Komm schon.« Fosters Flehen blieb ungehört. »Cora!« Sie stampfte mit dem Fuß auf, worauf eine Staubwolke vom Teppich aufflog und ihr einen heftigen Niesanfall bescherte.

»Verdammt, was ist denn, Foster? Was willst du?« Coras schroffe Stimme wurde noch lauter, als über ihnen Donner grollte.

Foster atmete schnappend ein und versteifte sich, während sie mit dem Kloß in ihrer Kehle kämpfte. »Nichts.« Es klang leiser als beabsichtigt. Deshalb räusperte sie sich. »Ist egal«, erklärte sie.

Coras Züge wurden weicher, und sie beugte sich über den Tisch, um nach Fosters Hand zu greifen. Nachdem sie die einmal sanft gedrückt hatte, ließ sie sie los und rieb sich seitlich den Hals. »Tut mir leid. Ich bin gestresst und habe diese Schmerzen in meinem Genick echt satt. Die ewigen Motelkissen machen mich ...« Sie verstummte, und ihr huschte ein Ausdruck übers Gesicht, den Foster nicht deuten konnte. »Aber ich hätte dich nicht anschreien dürfen«, fuhr Cora fort. Da war wieder jene besondere Ruhe in ihrem Ton, cremig und aromatisch, mit einem kleinen Kick, ähnlich mexikanischem Kakao. »Du bist nicht aus dieser Gegend, und ich verstehe, dass du nervös bist. Aber ich bin in der Tornado Alley aufgewachsen. Es gibt halt Gewitter. Außerdem haben wir Ende August. Die Tornados in Missouri treten eher im Frühling und Frühsommer auf als im Spätsommer und Herbst. Uns passiert nichts.«

»Versprochen?«

»Ehrenwort. Du bist doch mein Baby. Ich würde dich niemals in Gefahr bringen.«

»Cora, ich bin achtzehn. Du musst aufhören, mich dein Baby zu nennen.«

»Kind, mich interessiert nicht, ob du achtzehn oder achtzig bist. Du bleibst immer mein kleines Erdbeerbaby.«

»O Gott! Na schön, nenn mich Baby, aber bitte nicht ›kleines Erdbeerbaby‹.«

»Wir werden sehen«, murmelte Cora, die ihre Aufmerksamkeit schon wieder ihrem Computer widmete.

»Tja, ›wir werden sehen‹ ist besser als ›Kind, ich werde dich mein kleines Erdbeerbaby nennen, bis einer von uns begraben wird‹.« Sie ahmte Cora perfekt nach. »Okay, ich nehme, was ich kriegen kann.« Fosters Unbehagen ließ nach, und sie setzte sich auf den Stuhl gegenüber der molligen Frau. Obwohl sich ihr Magen im Takt mit dem nahenden Donnergrollen zusammenkrampfte, beruhigten Coras Worte sie. Schließlich hatte ihre Adoptivmutter noch kein Versprechen gebrochen. Sie war für sie da gewesen, seit Foster als Frühchen auf die Welt gekommen war und zunächst an lauter Schläuchen auf der Neonatal-Station gehangen hatte. Ihre leiblichen Eltern hatten ihr Geschichten von ihrer »Tante« Cora erzählt, der selbstlosen Krankenschwester und Heldin, die täglich dort gewesen war und dafür gesorgt hatte, dass sie gesund und stark wurde. Bei der Erinnerung an ihre Eltern zog sich Fosters Herz zusammen. »Warte mal. Du hast gesagt, dass du gestresst bist. Wieso?«, platzte sie heraus, weil sie nicht mehr an die Vergangenheit denken wollte.

»Weil sich, falls ich recht habe, was denjenigen betrifft, den wir heute Abend treffen, unsere ganze Welt verändern wird.«

»Moment, ist das der Typ? Der, den wir seit einem Jahr suchen? Du hast mir nicht erzählt, dass du ihn gefunden hast. Wer ist er? Wie heißt er?«

Ohne auf Fosters Fragen einzugehen, deutete Cora auf ihren Koffer. »Hol die beiden braunen Sweatshirts raus.«

Foster trottete zu dem rostigen Gepäckgestell und öffnete den Reißverschluss des Koffers. Kurz darauf hielt sie das dicke Sweatshirt in die Höhe und wies auf den goldenen Aufdruck: Homer High School Panthers. »Ich dachte, das mit dem Hausunterricht läuft gut. Und ich kann viel mehr bei dir lernen als in einer beschissenen Hinterwäldlerschule. Außerdem mache ich dieses Jahr meinen Abschluss.«

»Gib es her.«

Foster warf Cora das Sweatshirt zu, und die streifte es sich über, bevor sie erklärte: »Du gehst auch nicht auf die Schule, sondern nur dorthin. Jetzt zieh dir das andere Shirt über. Ich will nicht zu spät kommen.«

Foster streifte das weite Sweatshirt über ihr Flanellhemd und krempelte es unten ein bisschen auf, bis die fransigen Enden ihrer Shorts hervorlugten und sie nicht mehr halb nackt wirkte. »In dem Ding sehe ich aus wie eine Tonne«, murrte sie beim finsteren Blick in den staubigen Spiegel. »Aber wenigstens muss ich nicht zurück zur Highschool.« Nicht mehr auf eine traditionelle Schule gehen zu müssen war das einzig Positive gewesen, was bei Doktor Ricks vorzeitigem Tod herausgekommen war. Cora wollte seine Forschung abschließen – irgendwas über einen Heilungsprozess, wie ihr einer von Coras Medizinerfreunden erzählt hatte – und ihre Adoptivtochter in der Nähe behalten. Wobei Foster der Grund egal war, solange sie nicht zurück in die schwachsinnige Ganztagsbetreuung musste, die sich staatliche Schule nannte.

Einige krause, feuerrote Strähnen fielen ihr in die Stirn, und sie steckte sie zurück in den losen Haarknoten. »Also, dieser Mensch, den wir treffen«, begann sie, während sie Lippenbalsam auftrug, »ist er einer von Doktor Ricks früheren Laborassistenten, der inzwischen zu einem alten Biolehrer geworden ist oder so?«

Cora schob sich den Riemen ihrer Tasche über die Schulter und sah auf ihr Handy. »Gehen wir. Es fängt bald an.«

Foster steckte den Lippenbalsam ein und drehte sich zu Cora um. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie Kerry Washington?« Sie presste den Mund zusammen und lächelte betont unschuldig.

»Nein, weil es nicht stimmt.« Die Zimmertür knarrte, als Cora sie öffnete, und stickige, kühle Luft wehte herein. »Jetzt schwing deinen knochigen weißen Hintern ins Auto.«

Foster schlenderte zur Tür und blieb vor der Frau stehen, deren Zimt- und Zedernduft ihr in der Nase kitzelte. »Wen treffen wir?« Während sie sprach, verspürte sie ein vertrautes Kribbeln.

Cora stemmte die Hände in die Hüften. »Wenn ich es für angebracht halte, dir das zu sagen, erfährst du es. Und wir haben schon über deinen kleinen Trick geredet, Foster. Sei vorsichtig, wie du ihn einsetzt.«

»Ich begreife immer noch nicht, woher du von meinem Jedi-Gedankentrick weißt.« Sie hüpfte hinaus auf den Bürgersteig und zog ein imaginäres Lichtschwert.

»Es gibt keine Jedis, und ich bin viel zu schlau, um auf deinen neurolinguistischen Bockmist reinzufallen.«

»Keine Jedis?« Foster nahm ihr Lichtschwert herunter und tat so, als würde sie es an ihren Gürtel hängen. »Jetzt hast du mir das Herz gebrochen. Ja, du zerstörst mir meine Kindheitsfantasien.«

Cora schürzte die Lippen. »Hm, hm, hm. Wunderlich du bist. Idiotisch du immer wirst sein.«

»Sollte das Yoda-Sprache werden? Dein Training scheint was zu bringen, junger Padawan. Und apropos Training: Fährst du da hin, wo wir hinwollen?«

»Nein.« Cora entriegelte den Wagen, und Foster nahm auf dem Fahrersitz Platz. »Und ich brauche kein Training. Ich kann fahren. Du bist nur besser als ich – so Evel-Knievelmäßig.«

»Dir ist klar, dass ich keine Ahnung habe, wer diese alten Leute sind, von denen du redest, oder?« Foster ließ den Motor an und wartete, bis Cora die Adresse ins Navi eingetippt hatte. »Doch im Gegensatz zu anderen übe ich.«

»Ja, und während du täglich Fahren übst, übe ich mich darin, in diesem Sitz zu schlafen.«

»Nein, das Fahren meine ich nicht. Ich rede von meinem Jedi-Gedankentrick. Vor diesem Restaurant in Pennsylvania habe ich eine ganze Rose zum Blühen gebracht.« Foster fuhr vom Parkplatz und bemerkte Coras skeptischen Blick, als sie von ihrer Adoptivmutter zum Display des Navis schaute.

»Na gut«, gestand Foster und beobachtete, wie die weiten, von Kühen gesprenkelten Felder in der Ferne entschwanden, während sie sich der Stadt näherten. »Vielleicht ist die ein winziges bisschen gewachsen, bevor sie nicht mehr zugehört hat. Aber ich habe diese Wolken in West Virginia dazu gebracht, wie riesige Menschen auszusehen. Ich wollte es regnen lassen, doch die Umrisse waren alles, was ich hinbekommen konnte. Erinnerst du dich?«

»Ich erinnere mich vor allem daran, dass die Klimaanlage des Autos ausging und wir hier drinnen geschmort wurden. Du hättest im Wagen schwimmen können, so wie ich geschwitzt habe.«

»Ja«, antwortete sie lachend. »Das war ziemlich eklig.« Donner rumpelte über ihnen, und Foster wartete, bis er verklungen war. »Ich weiß, dass irgendwas da draußen ist, das die ganze Zeit zuhört. Vielleicht keine Leute, Blumen oder Wolken, aber da ist etwas. Ich muss nur rausfinden, was.«

Der Wagen ruckelte, als Foster den Blinker setzte und in ein großes Feld einbog. Hinter einem riesigen Ford-Pick-up hielt sie an und stellte den Motor aus. »Wir sind da.«

Hohes Gras kitzelte an Fosters nackten Knöcheln, als sie aus dem Wagen stieg und auf dem Behelfsparkplatz stand. »Wo immer das auch sein mag.«

»Vorwärts, Panthers! Yeah!«, kreischte eine Horde Mädchen in Braun, die an ihnen vorbeilief.

Foster reckte den Hals, um an dem Monsterauto vorbeizuschauen. »Du nimmst mich auf den Arm.« Sie warf Cora einen genervten Blick zu. »Ein Footballspiel? Im Ernst?«

»Im Ernst.« Cora holte ihre Tasche von der Rückbank, ehe sie den Wagen verriegelte. »Jetzt reiß dich zusammen. Ich würde gerne einen guten ersten Eindruck machen.«

»Puh«, stieß Foster stöhnend hervor, schlurfte hinter ihr her und zupfte an dem lächerlichen Sweatshirt herum. »Aber es gibt gleich Regen.« Sie blickte zum Himmel hinauf und betrachtete die dicken dunkelgrauen Wolken. »Und wahrscheinlich gibt es auch einen Tornado. Der Himmel sieht ganz fies grün aus.«

»Ich hole dir auch alles von den Imbissständen, was du willst«, bot Cora an.

»Imbissstände? Wieso hast du nicht gleich gesagt, dass es hier was zu essen gibt?« Begeistert hakte Foster sich bei Cora unter und strebte auf den Stadioneingang zu.

Mit den Taschen voll saurer Drops und einer extragroßen Portion Popcorn in der Hand stand Foster am Spielfeldrand und musterte die Zeichen an den Tribünen. »Eins-fünfzehn, nein. Eins-zwanzig, nein. Ah, da ist es! Eins-fünfundzwanzig.« Sie hielt sich die Tüte an die Lippen und schüttete sich ein paar Popcorn in den Mund. »Aua!« Ein heftiger Stoß von hinten bewirkte, dass ihr die eine Packung Bonbons und die Popcorntüte aus den Händen fielen. Das Popcorn verteilte sich um sie herum wie salziger Schnee. »Verdammt! Jetzt ist das Beste an dieser barbarischen Testosteron-Demo hinüber!«

»Ich bin das Beste an dieser barbarischen Testosteron-Demo.«

(Continues…)


Excerpted from "Gebieter der Elemente – Gläserner Sturm"
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