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Als leidenschaftlicher Sport-Fan liebe ich es, trotz meiner knappen Zeit große Sportereignisse zu verfolgen. Das ist für mich Entspannung vom stressigen Politikalltag. Ich bin beeindruckt davon, was Sportlerinnen und Sportler auf verschiedenen Arenen weltweit leisten und sich und Millionen Menschen Freude bereiten. Sport ist für mich wie für viele Menschen nicht nur Leistung, Stärke, Tempo und Siegen, sondern vor allem Freude an Aktivitäten, an gemeinsamem Auftreten und die Möglichkeit, Grenzen zu überwinden. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie es sein kann, dass man derart selten auf bekennende Homosexuelle und Andersliebende bei offiziellen Profiveranstaltungen stößt. Eine der großen Lebenslügen des offiziellen Sports ist es immer noch, dass die Existenz der homosexuellen Sportlerinnen und Sportler weiterhin ausgeblendet wird. Erst Jahre später hört man vom Coming Out von Sportlerinnen und Sportler, die ihre Zeit als aktive Athleten und Athletinnen hinter sich haben. GayGames und EuroGames haben sich mittlerweile so etabliert, dass Metropolen regelrecht Kämpfe um die Austragung führen. Diese Entwicklung freut uns alle, die für gleiche Rechte von Schwulen und Lesben eintreten. Die Erungenschaften und die fröhliche Leichtigkeit der Games sollten aber nicht vergessen machen, wie schwer es war, diese Fortschritte zu erreichen. Die Games bieten eine einmalige Gelegenheit, Sport und die Lust an sportlichen Aktivitäten, an Grenzüberschreitungen fern vom Diktat des Leistungssports auszuleben. Das vorliegende Buch ist der erste Versuch im deutschsprachigen Raum, dei facettenreiche Geschichte der Gay Games, EuroGames und OutGames informativ und parteiisch für dei Sache zusammenzufassen. Es bietet die Möglichkeit, Interessantes über die Teilnehmenden und die Games zu erfahren. .. Ihre Claudia Roth