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Bakendorf oder wie ich meine große Liebe fand ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- . Es war Anfang November 1983. An jenem Abend wurde ich mit B. konfrontiert. Kerstin war schwarzhaarig, mit einem ganz freundlichen Gesicht, und sie war allein! Eine attraktive Frau, 22 Jahre alt, die sich Ihre Männer aussuchen konnte. Und das wusste sie genau! Trotzdem bekam ich, als ich am späten Abend vor ihrem Tisch stand, keinen Korb. Man fragte damals einfach: „Tanzt du mit mir?“ Das unpersönliche Sie war unter Studenten nicht üblich. „Ja“, sagte sie leise. Komischerweise witterte ich bereits in diesen ersten Sekunden meine Chance. Sie gefiel mir auf Anhieb. Der Jagdinstinkt in mir war erwacht; eine gute Figur, kräftige Beine, die das Arbeiten gewöhnt waren, schöne Brüste, ausdrucksvolle Augen, geschwungene Knutschlippen in einem sympathischen rundlichen Gesicht. Aber auch die kräftigen dunklen Augenbrauen, die auf einen tatkräftigen weiblichen Charakter deuteten, der ganz genau wusste, was er wollte, entgingen meinem Blick nicht. Jeder Mann wirkt auf Frauen anders, aber keiner hat nichts. Ich gehörte schon immer zu jenem Typ von Männern, die nicht unbedingt in das weibliche Beuteschema passen. Andere hatten es da immer viel einfacher. Ich musste mir beim Weibchen meistens alles hart erkämpfen, um überhaupt etwas vom großen Kuchen abzubekommen! Darüber hatte ich mir zu meinem Glück aber nie ernsthaft Gedanken gemacht. Ich wollte einfach nur etwas erleben und nahm es den Frauen auch nicht krumm. Es steht ihnen doch frei, sich ihren Mann auszusuchen! Mein Selbstbewusstsein war damals so groß, dass ich nie an meinem Aussehen zweifelte, geschweige denn einmal über meine offensichtlichen äußerlichen Fehler nachdachte. Immer wieder denkt die Jugend, alles zu besitzen und alles zu wissen und immer Recht zu haben.