Neue Flügel für Baatar

Neue Flügel für Baatar

by Haike Falkenberg
Neue Flügel für Baatar

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by Haike Falkenberg

eBook

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Overview

Dieses Buch für Kinder und Erwachsene handelt von der Kraft des Wünschens und macht Mut. Die meisten von uns wünschen sich ja ständig etwas: schönes Wetter, schulfrei oder im Lotto zu gewinnen. Aber manchmal ist es anders. Manchmal weiß man eigentlich gar nicht, was man sich wünscht. Dabei ist man dennoch nicht wunschlos glücklich. Oder man hat einen Wunsch und will ihn nicht verraten. Fest steht: Jemandem eine Freude zu machen und einem Menschen dabei zu helfen, einen Wunsch zu erfüllen, macht sehr glücklich. Oyuna, ein Nomadenmädchen, das in der Mongolei lebt, erfährt wie weit die Kraft des Wünschens reichen kann. Dazu muss sie aber erstmal den Jungen Baatar kennenlernen und durch allerlei Erlebnisse sein Vertrauen gewinnen. In einer brenzligen Situation weiht er sie endlich in sein Geheimnis ein, aber das allein reicht noch lange nicht. Wird sie es schaffen, Baatar neue Flügel zu verleihen? Am Ende geht die Geschichte gut aus, dazu tragen auch die vielen Tiere bei. Zum Beispiel Oyunas kluger Hund, eine Herde aufgeregter Kamele, die Adler des Altai-Gebirges und ein Pferd, das Milchbart heißt. Warum das so getauft wurde, kann an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten werden. "Neue Flügel für Baatar" ist eine spannende Geschichte, die Kindern Mut macht und die zeigt, wie wichtig Freundschaft im Leben ist. Ganz nebenbei erfährt man etwas über die Lebensweise der Nomaden, die in der Weite der mongolischen Steppe leben - einem Land mit viel Platz zum Träumen. Dieses Buch über die Kraft des Wünschens wurde geschrieben, um die wundervolle Arbeit des Vereins wünschdirwas e.V. zu Gunsten schwer erkrankter Kinder und Jugendlicher zu unterstützen.

Product Details

ISBN-13: 9783864686009
Publisher: winterwork
Publication date: 12/09/2013
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 110
File size: 4 MB
Age Range: 4 - 14 Years
Language: German

Read an Excerpt

– Leseprobe 1 – Auszug aus Kapitel 3:

… Am nächsten Morgen versorgte Oyuna zunächst die Ziegen, die mit ihren jungen Lämmern in der Nähe der Jurte blieben.

„Nokhoi, Nokhoi, was sagst du dazu? Da haben wir Kinderbesuch und noch kein Wort gewechselt? Ich wette, die Kinder im Altai spielen auch. Oder was meinst du?“

Der Hund tänzelte um sie herum, trat ihr mit seinen dicken Pfoten mehrmals auf die Füße, aber die waren in den ledernen Reitstiefeln gut geschützt. Er sprang hoch und tat so, als wollte er ihr mit der Zunge durchs Gesicht lecken. Dann schüttelten beide gleichzeitig den Kopf und Oyuna lachte laut. Sie hatte den Kopf geschüttelt, weil sie es nicht mochte abgeleckt zu werden, und der Hund, weil er wusste, dass Oyuna den Kopf schütteln würde, was er wiederum nicht mochte.

Eigentlich mochte das Mädchen auch keine Hausarbeit und sah zu, dass sie sich lieber um die Tiere kümmerte. Wenn kein Unwetter drohte, konnte sie sich nach Lust und Laune aussuchen, wo sie die Schafe weiden ließ. Das heißt, natürlich war es wichtig, dass das Futter gut war und die Tiere sich nicht müde liefen. Immer neue Lieblingsplätze entdeckte das Mädchen, aber heute schien sie noch tausend Kleinigkeiten um die Jurte herum zu tun zu haben. Die Mutter blieb meist in der Nähe des Lagers. Die Großmutter, die mit ihnen lebte, verbrachte sogar die meiste Zeit in der Jurte und hütete das Baby. Dort stellte sie auch aus der Milch der Tiere die leckersten Käse her oder buk himmlisch schmeckende Teigtaschen. Oyuna hatte sogar einmal davon geträumt, so lecker waren sie.

„Na, mein Kind, heute hast du es scheinbar nicht so eilig aufzubrechen?“, hörte Oyuna plötzlich die Stimme ihrer Mutter. Ohne aufzublicken nickte sie mit dem Kopf.

„Ich glaube, du kannst schon mal zur Flussbiegung vorausreiten. Wenn ich deinen Vater richtig verstanden habe, wird der Junge seine Schafe dort hüten.“

Oyuna warf ihrer Mutter einen fragenden Blick zu, aber die lächelte einfach freundlich, wie immer. Nun hatte das Mädchen erfahren, was es wissen wollte. Flink kletterte es auf Milchbart, Nokhoi stand schon bereit und die Schafe blökten vergnügt, als sie loszockelten.

Als Oyuna an die Flussbiegung kam, sah sie den Jungen mit dem Rücken zu ihr auf einem Stein sitzen. Er hielt etwas Kleines mit den Fingerspitzen fest und bewegte seine rechte Hand durch die Luft, als könnte das Ding fliegen. Dann ließ er es auf seinem linken Arm landen. Milchbart stieß mit dem Huf an einen Stein und der Junge fuhr erschrocken herum. Schnell ließ er das kleine Teil in seiner Tasche
verschwinden und stand auf.
„Hallo!“, rief Oyuna.
„Hallo“, antwortete der Junge leise.
„Ich heiße Oyuna.“
Der Junge antwortete nicht. Er stand etwas unschlüssig vor dem Stein, blickte erst zu Boden, dann aus den Augenwinkeln zu Nokhoi.
„Keine Sorge, Nokhoi führt sich nur so auf, wenn er meint, die Jurte verteidigen zu müssen.“
Der Hund bellte zustimmend, wedelte mit dem Schwanz und setzte sich ins Gras. Der Junge nickte stumm.
„Ist die von deiner Mutter?“, versuchte Oyuna es von Neuem. Sie deutete auf eine sehr hübsche gewebte Decke, die im Gras lag.
„Hmhm“, machte der Junge.
„Und wie heißt du?“
„Baatar.“
„Das bedeutet Held, nicht wahr?“
„Ja, das sagt man.“
„Oyuna bedeutet Edelstein. Wusstest du das?“
„Ja“, kam es einsilbig zurück.
Dann schwiegen beide eine Weile.

Der Junge ging schließlich langsam zu seinem Pferd, machte sich ohne ersichtlichen Grund eine Weile am Sattel zu schaffen, prüfte das Halfter, hob dem Pferd einen Huf hoch, betrachtete ihn, stellte ihn wieder hin, seufzte, hob den Kopf und schien den leeren Himmel abzusuchen.

„So ein komischer Kerl!“, ärgerte sich Oyuna. „Erst spricht er nicht, dann benimmt er sich wie ein griesgrämiger alter Mann.“

(...)



Leseprobe 2 – Auszug aus Kapitel 8:

(...) Behutsam ritten die Kinder an das Flugzeug heran. Eine Tür schnappte auf, ein Mann sprang auf den harten Boden. Er war groß, seine Haare hatten die Farbe von trockenem Gras und er trug einen hellgrauen Hosenanzug mit vielen Reißverschlusstaschen. Die Kinder staunten.

Nokhoi grummelte ganz leise und hatte sich sogar freiwillig hingesetzt. Der riesige Vogel, der vor ihm im Gras stand, schüchterte ihn mehr ein als ein Rudel Wölfe. Aber er beobachtete alles wachsamst und war bereit, jederzeit die Kinder zu verteidigen, falls dies nötig wäre.

Der Mann umrundete schnell einmal das Flugzeug und besah sich das Fahrwerk. Milchbart schnaubte und stampfte mit dem Vorderhuf auf.

„Hallo, Kinder!“, rief der Mann dann fröhlich, während er hinter der Maschine wieder hervor kam. „Kommt ihr euch das Flugzeug ansehen?“
Die Kinder blieben stumm auf ihren Pferden sitzen. Wie waren die Gesetze der Gastfreundschaft auf diesen fremdartigen Mann mit seiner fliegenden Maschine anzuwenden?

„Kommt ruhig näher. Habt ihr Angst vor der Maschine? Es kann nichts passieren, der Motor ist aus“, redete der Mann weiter. „Und ich beiße nicht!“
Er lachte laut, streckte den Arm aus und klopfte fröhlich auf die Tragfläche.
Oyuna war verwirrt. Warum sprach er von beißen? Ihr war etwas mulmig zumute, aber sie fasste sich ein Herz: „Haben sie eine gute Reise gehabt?“

„Oh, ja!“, bekam sie zur Antwort. „Nur die Landung war etwas holperig. Das liegt sicher an den vielen Murmeltierlöchern hier.“

Der Mann hatte vergessen, eine Gegenfrage zu stellen, wie es bei einer Begrüßung üblich ist. Oyuna musste einen Moment nachdenken. Schließlich sagte sie: „Die Höhlen der Murmeltiere haben keine Türen, sonst hätten sie sicherlich die Eingänge verschlossen, damit keine Löcher in der Ebene stören. Sie müssen wissen, es sind sehr freundliche Tiere.“

Der Mann ließ alle seine Zähne sehen, als er erneut laut loslachte.

„Du magst Tiere wohl, was? Wohnt ihr beide dort in den Jurten?“ Der fremde Mann machte eine Kopfbewegung in Richtung der Lager. „Und das sind eure Herden? Ich mag ja Eure Zelthäuser sehr. Mit der Verschnürung sehen sie aus wie runde Postpakete. Aber sagt mal, ist die weiße Farbe nicht sehr empfindlich?“

Das waren sehr viele Fragen auf einmal. Oyuna beschloss, nur auf die letzte zu antworten.
„Nein, das Weiß ist nicht empfindlich. Es ist auch unsere Glücksfarbe. Weiß wie die Milch und der Joghurt, von denen wir Nomaden leben. Haben Sie schon einmal frische Stutenmilch im Sommer probiert? Sie schmeckt köstlich!“

Oyuna leckte sich vor Freude die Lippen. Sie fühlte sich auch gleich besser, denn mit Milch und Joghurt kannte sie sich aus.

(...)

From the B&N Reads Blog

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