Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert
Die Rhetorik als ‚Seelenkunst‘ hat enormen Anteil an der in empfindsamer Literatur ausgestellten so genannten ‚natürlichen Seelenaussprache‘ ‑ ihre Artistik wird als Verbergungskunst ausgestellt. Als ‚Rhetorik der Mitte‘ (mesótes-Ideal) stellt die Empfindsamkeit einen Positivkatalog der Emotionalisierung bereit, denn der Affektstufe ethos wird zugeschrieben, mittels sanfter Affekte zu erfreuen, zu besänftigen und mittels Menschlichkeit Sympathie und Sittlichkeit zu erreichen (Quintilian). Darunter lassen sich insbesondere die integrativen (früh-)aufklärerischen Ausgleichsbestrebungen der Empfindsamkeit fassen, die das ‚prodesse et delectare‘ propagieren und empfindsame Literatur ‑ ‚Moderomane‘ beispielsweise ‑ zwischen Tugendbotschaft und Unterhaltungskunst ansiedeln.

Die literarische Empfindsamkeit schlägt eine Brücke zwischen einer Seelenkunst, die im 18. Jahrhundert zu einer subjektiven und individuellen Größe avanciert, und einer Geselligkeit, die den Einzelnen in die Gemeinschaft integrieren soll. Ziel der Studie ist es, durch die strukturelle Verknüpfung von Tugendethos und ‚Rhetorik der Mitte‘ eine rhetorik- und kulturgeschichtlich fundierte Lesart empfindsamer Literatur anzubieten, die den Publikumserfolg ‚am und für den Menschen‘ ebenso zu erklären vermag wie das gleichzeitige Scheitern an den eigenen Vorgaben.

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Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert
Die Rhetorik als ‚Seelenkunst‘ hat enormen Anteil an der in empfindsamer Literatur ausgestellten so genannten ‚natürlichen Seelenaussprache‘ ‑ ihre Artistik wird als Verbergungskunst ausgestellt. Als ‚Rhetorik der Mitte‘ (mesótes-Ideal) stellt die Empfindsamkeit einen Positivkatalog der Emotionalisierung bereit, denn der Affektstufe ethos wird zugeschrieben, mittels sanfter Affekte zu erfreuen, zu besänftigen und mittels Menschlichkeit Sympathie und Sittlichkeit zu erreichen (Quintilian). Darunter lassen sich insbesondere die integrativen (früh-)aufklärerischen Ausgleichsbestrebungen der Empfindsamkeit fassen, die das ‚prodesse et delectare‘ propagieren und empfindsame Literatur ‑ ‚Moderomane‘ beispielsweise ‑ zwischen Tugendbotschaft und Unterhaltungskunst ansiedeln.

Die literarische Empfindsamkeit schlägt eine Brücke zwischen einer Seelenkunst, die im 18. Jahrhundert zu einer subjektiven und individuellen Größe avanciert, und einer Geselligkeit, die den Einzelnen in die Gemeinschaft integrieren soll. Ziel der Studie ist es, durch die strukturelle Verknüpfung von Tugendethos und ‚Rhetorik der Mitte‘ eine rhetorik- und kulturgeschichtlich fundierte Lesart empfindsamer Literatur anzubieten, die den Publikumserfolg ‚am und für den Menschen‘ ebenso zu erklären vermag wie das gleichzeitige Scheitern an den eigenen Vorgaben.

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Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert

Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert

by Antje Arnold
Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert

Rhetorik der Empfindsamkeit: Unterhaltungskunst im 17. und 18. Jahrhundert

by Antje Arnold

Hardcover

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Overview

Die Rhetorik als ‚Seelenkunst‘ hat enormen Anteil an der in empfindsamer Literatur ausgestellten so genannten ‚natürlichen Seelenaussprache‘ ‑ ihre Artistik wird als Verbergungskunst ausgestellt. Als ‚Rhetorik der Mitte‘ (mesótes-Ideal) stellt die Empfindsamkeit einen Positivkatalog der Emotionalisierung bereit, denn der Affektstufe ethos wird zugeschrieben, mittels sanfter Affekte zu erfreuen, zu besänftigen und mittels Menschlichkeit Sympathie und Sittlichkeit zu erreichen (Quintilian). Darunter lassen sich insbesondere die integrativen (früh-)aufklärerischen Ausgleichsbestrebungen der Empfindsamkeit fassen, die das ‚prodesse et delectare‘ propagieren und empfindsame Literatur ‑ ‚Moderomane‘ beispielsweise ‑ zwischen Tugendbotschaft und Unterhaltungskunst ansiedeln.

Die literarische Empfindsamkeit schlägt eine Brücke zwischen einer Seelenkunst, die im 18. Jahrhundert zu einer subjektiven und individuellen Größe avanciert, und einer Geselligkeit, die den Einzelnen in die Gemeinschaft integrieren soll. Ziel der Studie ist es, durch die strukturelle Verknüpfung von Tugendethos und ‚Rhetorik der Mitte‘ eine rhetorik- und kulturgeschichtlich fundierte Lesart empfindsamer Literatur anzubieten, die den Publikumserfolg ‚am und für den Menschen‘ ebenso zu erklären vermag wie das gleichzeitige Scheitern an den eigenen Vorgaben.


Product Details

ISBN-13: 9783110275742
Publisher: De Gruyter
Publication date: 03/15/2012
Series: Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte , #73
Pages: 312
Product dimensions: 6.10(w) x 9.06(h) x (d)
Language: German
Age Range: 18 Years

About the Author

Antje Arnold, Universität zu Köln.

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