Wetterwechsel

by Marthe Kunstmann

Overview

Romy und Anja sind seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen. Ein Jahr nach dem Abitur leben sie noch immer in ihrem süddeutschen Heimatdorf, unschlüssig, wohin ihr Leben sie führen soll. Romy hat gerade ihre schwierige Beziehung zu Jan beendet, sie kann ihn weder lieben, noch sich ganz von ihm lösen. Anja glaubt aus Pflichtgefühl, bei ihrer Großmutter bleiben zu müssen, während sie sich eine eigene innere Welt schafft, die sie manchmal die Verbindung zur Realität verlieren lässt. Marek, Jans bester Freund, erträgt es nicht, dass Jan weiterhin Romy nachtrauert. Er wird sich erst spät bewusst, dass er für ihn mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt. Als Romy befürchtet, sie könne schwanger sein, eskaliert die Situation in einem tragischen Unfall, der die Jugendlichen schließlich wachrüttelt. Jeder für sich müssen sie sich ihren Schuldgefühlen stellen und beginnen, sich endlich aus dem geschützten Raum ihrer Kindheit zu lösen.

Product Details

ISBN-13:	9783847512295
Publisher:	Schwarzkopf & Schwarzkopf
Publication date:	12/01/2013
Sold by:	Libreka GmbH
Format:	eBook
Pages:	216
File size:	137 KB
Age Range:	16 Years
Language:	German

About the Author

Marthe Kunstmann wurde 1981 in Emmendingen, Baden-Württemberg, geboren. Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Nordamerikanistik. Schon während ihres Studiums hat sie nebenbei geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Sohn in Berlin-Kreuzberg. 'Wetterwechsel' ist ihr erster Roman.

Read an Excerpt

'Romy und Anja saßen im Schatten der Kastanie vor dem Haus. Romy fühlte sich klebrig und schmutzig, nachdem sie die Nacht in ihren verschwitzten und verrauchten Kleidern geschlafen hatte. Sie überlegte kurz, Anja nach einem frischen T-Shirt zu fragen, vielleicht nach dem neuen, auf dem in krakeliger Schrift stand: ›Please push needles into my body‹, ließ es dann aber bleiben, es war die Anstrengung nicht wert. Romy lehnte sich gegen den Baumstamm. Es war still um sie herum, kein Wind regte sich in den Blättern über ihnen, kein Vogel sang, und der Himmel war vollkommen leer, als hätte jemand die Zeit angehalten. ›Sag mal, Anja‹, Romy wollte diese unnatürliche Stille unbedingt brechen, ›warum hat man das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht?‹ ›Weil es so ist‹, Anja klang wissenschaftlich, ›die Erde dreht sich immer schneller um sich selbst, deshalb verliert man heutzutage auch so leicht die Bodenhaftung.‹ ›Fliegkraft‹, sagte Romy und grinste, ihr gefiel die Idee. ›Genau.‹ Irgendwo im Hintergrund brummte ein Traktor, der Moment war umgeschlagen, die Blätter über Romy bewegten sich wieder.' Marthe Kunstmann