Zygmunt Bauman und die Ambivalenz der Moderne
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz (Soziolgie), Veranstaltung: Hauptseminar 'Theorien und Diagnosen der 2. Moderne', Sprache: Deutsch, Abstract: Die Aufklärung als erster Schritt in eine moderne Existenz, so haben wir gelernt, war der wichtigste Baustein zur Befreiung des Menschen aus seinem Gefängnis der Traditionen und der Unkenntnis von der Welt, hin zu einer menschenwürdigen Existenz, geprägt von den humanistischen Idealvorstellungen. Der Schleier der Unwissenheit wurde uns genommen, nunmehr sollte die Wahrheit in all ihrem Glanz erstrahlen. Der Mensch sollte sich der Gabe zur Vernunft bewußt werden. Zygmunt Bauman läßt in seinem Buch 'Moderne und Ambivalenz' jedoch die andere, realere Seite der Moderne zum Vorschein kommen, indem er aufdeckt und erklärt, welche Folgen diese Ideen für die menschliche Existenz hatten. Bauman erklärt die fatalen Konsequenzen des Verfolgens moderner Ideen am Beispiel Holocaust, den er als Archetyp des modernen Vorgehens gegen Unklarheit und Unordnung sieht. In dieser Seminararbeit wird diesem Sachverhalt auch ein Großteil der Aufmerksamkeit geschenkt. An Stellen, die ich dafür geeignet hielt, lasse ich Viktor Klemperer zu Wort kommen, dessen Überlegungen in 'LTI' oftmals Baumans Aussagen bestätigen, manchmal auch ergänzen können. Seine Ausführungen zum Alltagsleben und der Sprache in der Zeit des Dritten Reiches halte ich gerade in Verbindung mit Baumans soziologischen Überlegungen für besonders lehrreich bei der Betrachtung auch unserer 'postmodernen' Epoche, decken beide zusammen doch viele Denkfallen, die schon im alltäglichen Sprachgebrauch, vor allem aber von Medien übertragen werden, auf und zeigen, wie über nicht allzu große Zeiträume hinweg Denkweisen beeinflußt, ja verändert werden können. Zuvor jedoch erfolgt erst einmal eine Klärung der grundlegenden Begriffe, wie auch Bauman sie vorgenommen hat. Begriffe wie Ordnung und Ambivalenz gehen uns leicht über die Lippen, um sich der Tragweite dieser Worte für unser Handeln, ja für unser Denken aber bewußt zu werden, müssen sie zuerst aufgeschlüsselt werden. Daran anschließend die Betrachtung des Holocaust, wie oben schon erwähnt wurde. Im Anschluß an die Ausführungen zum Holocausts mit besonderem Bezug auf Klemperer werde ich wieder zu ausschließlichen Betrachtung von Baumans Überlegungen wechseln, der mit der Erkenntnis der Unmöglichkeit des modernen Projektes die Möglichkeit zur Entwicklung einer postmodernen Existenz sieht, einer Existenz, die Verschiedenheit als ihren Grundbaustein ansieht und gelernt hat, mit Ambivalenz zu leben. [...]
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Zygmunt Bauman und die Ambivalenz der Moderne
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz (Soziolgie), Veranstaltung: Hauptseminar 'Theorien und Diagnosen der 2. Moderne', Sprache: Deutsch, Abstract: Die Aufklärung als erster Schritt in eine moderne Existenz, so haben wir gelernt, war der wichtigste Baustein zur Befreiung des Menschen aus seinem Gefängnis der Traditionen und der Unkenntnis von der Welt, hin zu einer menschenwürdigen Existenz, geprägt von den humanistischen Idealvorstellungen. Der Schleier der Unwissenheit wurde uns genommen, nunmehr sollte die Wahrheit in all ihrem Glanz erstrahlen. Der Mensch sollte sich der Gabe zur Vernunft bewußt werden. Zygmunt Bauman läßt in seinem Buch 'Moderne und Ambivalenz' jedoch die andere, realere Seite der Moderne zum Vorschein kommen, indem er aufdeckt und erklärt, welche Folgen diese Ideen für die menschliche Existenz hatten. Bauman erklärt die fatalen Konsequenzen des Verfolgens moderner Ideen am Beispiel Holocaust, den er als Archetyp des modernen Vorgehens gegen Unklarheit und Unordnung sieht. In dieser Seminararbeit wird diesem Sachverhalt auch ein Großteil der Aufmerksamkeit geschenkt. An Stellen, die ich dafür geeignet hielt, lasse ich Viktor Klemperer zu Wort kommen, dessen Überlegungen in 'LTI' oftmals Baumans Aussagen bestätigen, manchmal auch ergänzen können. Seine Ausführungen zum Alltagsleben und der Sprache in der Zeit des Dritten Reiches halte ich gerade in Verbindung mit Baumans soziologischen Überlegungen für besonders lehrreich bei der Betrachtung auch unserer 'postmodernen' Epoche, decken beide zusammen doch viele Denkfallen, die schon im alltäglichen Sprachgebrauch, vor allem aber von Medien übertragen werden, auf und zeigen, wie über nicht allzu große Zeiträume hinweg Denkweisen beeinflußt, ja verändert werden können. Zuvor jedoch erfolgt erst einmal eine Klärung der grundlegenden Begriffe, wie auch Bauman sie vorgenommen hat. Begriffe wie Ordnung und Ambivalenz gehen uns leicht über die Lippen, um sich der Tragweite dieser Worte für unser Handeln, ja für unser Denken aber bewußt zu werden, müssen sie zuerst aufgeschlüsselt werden. Daran anschließend die Betrachtung des Holocaust, wie oben schon erwähnt wurde. Im Anschluß an die Ausführungen zum Holocausts mit besonderem Bezug auf Klemperer werde ich wieder zu ausschließlichen Betrachtung von Baumans Überlegungen wechseln, der mit der Erkenntnis der Unmöglichkeit des modernen Projektes die Möglichkeit zur Entwicklung einer postmodernen Existenz sieht, einer Existenz, die Verschiedenheit als ihren Grundbaustein ansieht und gelernt hat, mit Ambivalenz zu leben. [...]
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Product Details

ISBN-13: 9783638294485
Publisher: GRIN Verlag GmbH
Publication date: 01/01/2004
Sold by: CIANDO
Format: eBook
Pages: 29
File size: 145 KB
Language: German
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